Famos! bei Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2024

VERONIKA LERCHER

Alte Musik - neu interpretiert

Ottavio Dantones Einstandswerk bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.

La Stagione Armonica, NovoCanto, Accademia Bizantina, Leitung: Ottavio Dantone; Benedetta Mazzucato (Genio), Sophie Rennert (Gloria), Nicolò Balducci (Fama), Martin Vanberg (Destino) und Riccardo Novaro (Valore). Francesco Bartolomeo Conti: "Il trionfo della Fama", Serenata in einem Akt (aufgenommen am 6. August 2024 im Großen Saal des Hauses für Musik Innsbruck im Rahmen der "Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2024")

Entstanden 1723, anlässlich der Namenstagsfeierlichkeiten für Kaiser Karl VI., komponierte Francesco Bartolomeo Conti die einaktige Serenata "Il trionfo della fama". Die Serenata (abgeleitet vom italienischen Wort italienisch sereno; das bedeutet so viel wie "klarer Nachthimmel") bezeichnet eine vokal-instrumentale Huldigungsmusik, wie sie vorwiegend im 17. und 18. Jahrhundert abends zu Krönungen, Hochzeiten, Geburts- und Namenstagen aufgeführt wurde. Je nach Größe des Anlasses und des zu feiernden Hofes reichte die Spanne dabei von weltlichen Kantaten bis hin zur großen Oper. Häufig treten allegorische Figuren zur Verherrlichung eines Fürsten oder einer Fürstin auf. Auf eine Handlung wird weitgehend verzichtet, es gibt Abstriche bei Personenzahl und Länge. Aber genau das machte das Format ab den Nullerjahren des 17. Jahrhunderts so attraktiv: man konnte Stücke mit deutlich weniger Aufwand auch außerhalb der großen Opernhäuser geben. Und wenn es dann noch einem Komponisten wie Francesco Bartolomeo Conti gelang, Emotionen minutiös in Musik nachzuzeichnen, war das Theaterglück perfekt. In der Serenata "Il trionfo della fama" besingt die Göttin Fama im Wechsel mit weiteren allegorischen Figuren den Ruhm von Kaiser Karl VI. in prächtigen Rezitativen und Arien. Dazu feiern prunkvolle Chöre den Habsburger Souverän. Mit diesem Werk gab Ottavio Dantone zum Auftakt der 48. Saison der Innsbrucker Festwochen Alter Musik seinen festlich-raffinierten Einstand als neuer musikalischer Leiter des Festivals.

Sendereihe

Gestaltung

  • Gerhard Hafner