
ORF/JULIANE NAGILLER
Vom Leben der Natur
Schnüffelnde Pflanzenjäger
Der Hundetrainer Leopold Slotta-Bachmayr spricht über das Aufspüren von Giftpflanzen in landwirtschaftlichen Kulturen.
Teil 3: Hunde bei der Arbeit.
14. Mai 2025, 08:55
Im Projekt "Giftpflanzen-Spürnasen" der Universität für Bodenkultur Wien werden Hunde darauf trainiert, giftige Pflanzen in landwirtschaftlichen Kräuter- und Gewürzfeldern zu identifizieren. Die speziell ausgebildeten Hunde sollen Giftpflanzen, die Pyrrolizidinalkaloide (PAs) enthalten, schnell und zuverlässig aufspüren. PAs sind schädlich für Mensch und Tier und können bereits in geringen Mengen gesundheitsschädlich sein. Aufgrund strenger Grenzwerte in Europa ist die Erkennung solcher Pflanzen wichtig.
In Österreich gibt es sowohl heimische PA-Giftpflanzen wie das Gemeine Greiskraut als auch invasive Arten wie das Frühlings-Greiskraut und das Schmalblättrige Greiskraut, die aus Osteuropa bzw. Südafrika eingeschleppt wurden. Diese Pflanzen könnten sich durch den Klimawandel zunehmend in Ackerkulturen ausbreiten und die Nahrungsmittelsicherheit gefährden.
Im Rahmen des Projekts werden erfahrene Suchhunde des Vereins Naturschutzhunde mit frischem und getrocknetem Pflanzenmaterial in verschiedenen Entwicklungsstadien auf diese Giftpflanzen trainiert. Der Einsatz von Spürhunden ist ein Ansatz, um Giftpflanzen frühzeitig zu erkennen, da Hunde auch junge, nicht blühende Pflanzen identifizieren können, die für Menschen schwer zu entdecken sind. Dies kann den Arbeitsaufwand und die Nahrungsmittelsicherheit in der Landwirtschaft verbessern.
Service
Gesprächspartner:
DIin Dr.in Silvia Winter, Institut für Pflanzenschutz, Universität für Bodenkultur in Wien
https://boku.ac.at/personen/person/E95017EBFBC3AE2D
Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, Biologe und Hundetrainer https://www.naturschutzhunde.at/|Naturschutzhunde
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