Ambiente - von der Kunst des Reisens
"Burgund ist kein Land, Burgund ist das Leben!"
Burgund: von Cluny bis zur Abtei von Fontenay - unterwegs im Zentrum Frankreichs
18. Mai 2025, 10:05
Burgund gehört zu den kulturhistorisch interessantesten Gebieten Europas. Im Mittelalter ging von hier die Erneuerungsbewegung des christlichen Mönchtums aus, die romanische Kirchenbaukunst war wegweisend für das gesamte Abendland. Auf einer Reise von Süden Richtung Norden, von der Stadt Cluny bis zur Abtei von Fontenay, UNESCO Weltkulturerbe, kann man in den Städten Kathedralen und Patrizierhäuser bewundern, auf Anhöhen Burgen und Schlösser, in abgelegenen Flusstälern Zisterzienserabteien, der Orden wurde im 11. Jahrhundert in Burgund gegründet. Immer wieder trifft man Menschen, die schlicht und ergreifend den Ort lieben, an dem sie leben und arbeiten.
"Burgund ist kein Land, Burgund ist das Leben", sagte einst der französische Präsident François Mitterand. Sehr viele Dörfer haben sich ihr spätmittelalterliches Flair bis heute erhalten. Eingebettet sind die kulturellen Schätze in eine wunderschöne Landschaft. Weiden, in denen die markanten, weißen Charolais - Rinder grasen wechseln sich ab mit Sumpfwiesen. Hie und da blitzt ein Silberreiher wie eine elegante, weiße Statue aus dem saftigen Grün. Und natürlich begleiten die Reisenden Weingärten entlang der Straßen, von Macon im Süden bis zu den Weinhängen der Côte-d´Or rund um die Städte Beaune und Dijon. Von hier kommen die berühmten und ausgesprochen teuren Burgunder-Weine.
Die Menschen in Burgund lieben, was sie tun. Thérèse Besancenot zum Beispiel, in sechster Generation Winzerin in Beaune. Sie genießt die Ruhe und den Geruch ihres Weinkellers, wo rote und weiße Premier Cru Weine in Eichenfässern lagern. Oder der Chansonnier Yves Jamait, der eine Hymne auf Dijon geschrieben hat. "Ich grüße dich, meine schöne Dijon, oh burgundische Herrin", singt er beherzt. Nicht nur Paris soll gepriesen werden, auch die Hauptstadt von Burgund hat eine Huldigung verdient, findet er. Evrard de Montgolfier hat schon als Kind in den Sommerferien in der Abbaye de Fontenay, mit den Besucher:innen Verstecken gespielt. Heute kümmert er sich in sechster Generation um den Erhalt des Zisterzienserklosters, seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist Fontenay im Privatbesitz der Familie. Aber auch Menschen aus anderen Ländern sind gekommen, um zu bleiben. Olaf Spronk zum Beispiel. Vor Jahren hat er seinen Besitz in Amsterdam verkauft, um sich mit seiner krebskranken Frau auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu begeben. Dieser Weg hat ihn nach Cluny geführt, die Stadt war im Mittelalter das geistliche Zentrum Europas. Seit dem Tod seiner Frau führt er Interessierte zu den immer noch imposanten Überresten der Kirche St-Pierre-et-St-Paul. Bis zum Bau des Petersdoms in Rom war sie das größte Gotteshaus der Christenheit.
Eine Sendung von Eva Roither und Martin Leitner.
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Internationales Festival für Barockoper in Beaune, July 2025
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