Alte Musik - neu interpretiert

Schikaneders Jugend: "Popmusik" um 1800

Historische Volksmusik im 18. Jahrhundert, gespielt und erklärt vom Trio Schikaneders Jugend

Wie klang Musik abseits der Kirche und des Fürstenhofs - die Musik einfacher Leute im späten 18. Jahrhundert? Dieser Frage geht seit über zwei Jahrzehnten das Ensemble Schikaneders Jugend nach. Alle drei Musiker vereint ein enger Bezug zur Volksmusik. Andreas Helm ist Barockoboist und Originalklang-Ensembleleiter, Albin Paulus Musikwissenschaftler und Spezialist für traditionelle Instrumente wie Dudelsack, Schalmei oder Maultrommel, Simon Wascher gilt als führender Virtuose der Drehleier und Pionier in der Erforschung historischer Volksmusik. Der Name der Formation geht auf Emanuel Schikaneder zurück, den Theaterdirektor, Schauspieler, Sänger und Librettisten unter anderem der "Zauberflöte", der sich in jungen Jahren als wandernder Musiker, sogenannter "Lyrant", auf Kirtagen und Hochzeiten seinen Lebensunterhalt verdiente. Als Quellen dienen dem Ensemble Musikanten-Handschriften aus der Zeit bis 1820, aber auch Kompositionen der frühen Klassik, in denen Volksmusik ihren Niederschlag gefunden hat. Die Volksmusik um 1800, so das Ensemble, erweist sich als "ungemein kunstvoll, vielseitig, wandelbar und vor allem europaweit verbindend".

Am Samstag, dem 7. Juni tritt Schikaneders Jugend bei den Internationalen Barocktagen Stift Melk auf - in einem Programm mit Musik der bayerischen Musikerin und Komponistin Anna Maria Leyersederin, die um 1761 die einzige bekannte Tanzmusiksammlung jener Zeit angelegt hat, die von einer Frau signiert, aufgeschrieben und vermutlich auch zu großen Teilen komponiert wurde.

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