Kinder auf der Isle de Jean Charles

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Die Vertriebenen von Louisiana. Wie Landzerstörung Indigene zur Umsiedlung zwingt.

An der Südküste der Vereinigten Staaten versinken ganze Landstriche im Golf von Mexico. Die Landmasse der vor allem von Indigenen bewohnten Isle de Jean Charles ist mittlerweile um 98 Prozent geschrumpft. Die Bewohner:innen müssen umgesiedelt werden.

Aber nicht nur der Anstieg des Meeresspiegels und die Wirbelstürme sind die Ursache, sondern vor allem die von Öl- und Gasgesellschaften gebauten Kanäle. Durch sie dringt Meerwasser ein und erodiert das Land. Dennoch wurde die Insel vom Deichschutz ausgeschlossen. Begründung: Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf.
2016 hat die Obama Regierung 48,2 Millionen Dollar für die Umsiedlung bereitgestellt und die Bewohner als Klimaflüchtlinge eingestuft. Der Staat Louisiana übernahm die Leitung des Umsiedlungsprojekts und ging kaum auf die Wünsche der Indigenen ein. Bis Ende 2022 sind knapp 100 Einwohner in die 40 Meilen nördlich neu erbaute Siedlung umgezogen. Sie sehen sich aber nicht als Flüchtlinge, sondern als abermals von ihrem Land Vertriebene.

Gestaltung: Egon Koch
Redaktion WDR: Nikolaus Steiner
Redaktion ORF: Eva Roither
WH Ko-Produktion: WDR/ORF/HR/DLF

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