help - das Ö1 Konsumentenmagazin

"Credit Score" im Visier: Datenschutzorganisation prüft Klage gegen CRIF

Wer ein Handy kauft oder einen Stromvertrag abschließt, merkt oft nicht, dass im Hintergrund ein sogenannter "Credit Score" berechnet wurde: ein Punktesystem, das die Kreditwürdigkeit einschätzt. Umso traumatischer kann die Erfahrung sein, wenn man von einem Händler darauf hingewiesen wird, denn dann wurde einem wahrscheinlich gerade eine schlechte Bonität angehängt. Mit teils ernsten Konsequenzen, ein schlechter Score kann zur Ablehnung führen - auch ohne je Schulden gehabt zu haben.

Die Datenschutzorganisation noyb rund um Max Schrems hält diese Risikobewertungen für rechtswidrig. Im Zentrum der Kritik steht die Kreditauskunftei CRIF, die solche Scores für Millionen Menschen in Österreich erstellt. Als Basis dienen in der Regel allgemeine Daten wie Wohnort oder Alter. Noyb will nun mit wissenschaftlicher Unterstützung die Aussagekraft dieser Scores untersuchen, die " Voodoo-Bewertungen" bezeichnet hat. Gegebenenfalls ist eine Sammelklage in Vorbereitung. CRIF kann die Kritik nicht nachvollziehen. Es handle sich um ein anerkanntes statistisches System, das letzlich auch dazu diene "Konsumentinnen und Konsumenten vor Überschuldung zu bewahren".


Datingportale: Falsche Profile, echte Kosten

Ein Wiener suchte über eine Datingplattform Anschluss - und wurde Opfer eines so genannten Coin-Scams. Nach dem Kauf von "Chat-Kontingenten" war er sehr rasch mit Frauen in Kontakt, die sich für ihn begeisterten. Zu einem echten Treffen kam es jedoch nie. Wie sich herausstellte, handelte es sich nicht um interessierte Partnerinnen, sondern er chattete ohne sein Wissen mit bezahlten Animateurinnen. Konsumentenschutzeinrichtungen warnen vor solchen Maschen. Einziges Ziel der Chat-Animateure sei es, dem Gegenüber möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Nutzer von Datingportalen sollten vorab Bewertungen prüfen und die AGB genau lesen.


Geschwärzte Oliven im Test: bedenklicher Schadstoff, schlechte Kennzeichnung

Ihrem natürlichen Reifungsprozess nach sind Oliven zunächst grün und verfärben sich danach am Baum zunehmend violett, rotbraun bis hin zu fast schwarz. Das Farbbild ist dabei immer uneinheitlich. Bei schwarz gefärbten Oliven ist das anders. Sie weisen einen gleichmäßig tiefschwarzen Farbton auf, der künstlich mittels Eisensalzen erzeugt wird. An sich unproblematische Stoffe, die aber beim Oxidationsprozess in Kombination mit der benötigten Hitze für die Haltbarmachung die Bildung eines höchst bedenklichen Stoffs zu begünstigen scheinen: Acrylamid. Ein Schadstoff, der als potentiell krebserregend eingestuft ist. Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich hat erstmals geschwärzte Oliven aus dem Supermarkt auf Acrylamid untersucht. Der Schadstoffgehalt variiert dabei um mehr als das Zehnfache. Einen Grenzwert für Acrylamid gibt es bei Oliven aber noch nicht.

Moderation: Beate Macura, Paul Urban Blaha
Redaktion: Matthias Däuble

Service

Podcast abonnieren

Beiträge aus den letzten Sendungen, Verbrauchernews, neueste Testergebnisse, Tipps, Kontaktadressen, Konsumenten-Links usw. finden Sie in help.ORF.at

Sendereihe