Helmut Schned

PRIVAT

Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Herzwerk tun

Von Geduld und Gnade - Aspekte der Bibel +++ In der Liebe gedeihen - Eine Begegnung mit David Steindl-Rast +++ "Heimat ist der Ort, wo man sich zu Hause fühlt" - Ein Oberösterreicher in Brasilien +++ Spiritueller Botschafter mit Österreich-Bezug - Der Dalai Lama wird 90

Von Geduld und Gnade - Aspekte der Bibel
(1. Timotheusbrief 1, 12-17)

Aus dem "ersten Brief an Timotheus", verfasst um 100 n.Chr., stammt jener Text, der am ersten Julisonntag für evangelische Gottesdienste vorgesehen ist. Der Briefschreiber gibt vor, Paulus zu sein, was dem Schreiben Gewichtigkeit verleihen soll. Paulus war einst vom Christenverfolger zum "Apostel", also "Sendboten" oder "Gesandten" Christi geworden, zum bedeutenden Verkünder der neuen Religion. Die Adressaten des Briefes waren Gemeindeleiter der jungen Kirche, denen Regeln und Anregungen für ein gelingendes Leben übermittelt wurden. Gedanken dazu vom evangelischen Theologen, Pfarrer und Journalisten Marco Uschmann.


In der Liebe gedeihen - Eine Begegnung mit David Steindl-Rast

Eines seiner zahlreichen Bücher hat er den "99 Namen Gottes" gewidmet. Nun wird er selbst 99: David Steindl-Rast, Mitglied des Benediktinerordens, und daher "Bruder David", geboren am 12. Juli 1926 in Wien. Die verschiedenen Religionen versteht er als mehrere Brunnen, die alle aus derselben Quelle schöpfen und somit letztlich verbunden sind, Beten bedeutet für ihn "aus der Sinnquelle trinken". Sein jüngstes Buch trägt den Titel "HerzWerk" und ist bei Tyrolia erschienen. In 24 Meditationen erschließt David Steindl-Rast im Gespräch mit der Rilke-Kennerin Alexandra Kreuzeder die Botschaft der "Sonette an Orpheus", einem der Hauptwerke von Rainer Maria Rilke. In den Gedichten geht es darum, sich auf die Tiefe des Herzens einzulassen und zum Wesentlichen vorzustoßen: "Denn des Anschauns, siehe, ist eine Grenze. Und die geschautere Welt will in der Liebe gedeihn. Werk des Gesichts ist getan, tue nun Herzwerk", heißt es darin. Für die Buchpräsentation hat David Steindl-Rast Wien besucht, und Maria Harmer hat das zum Anlass für eine Begegnung mit dem weit- und vielgereisten spirituellen Lehrer genommen.


"Heimat ist der Ort, wo man sich zu Hause fühlt" - Ein Oberösterreicher in Brasilien

Helmut Schned war 31 Jahre alt, als er nach Brasilien gegangen ist. Der Liebe wegen ist er geblieben und hat in der 2,5-Millionen-Stadt Salvador im Bundesstaat Bahia eine neue Berufung für sich gefunden. Aufgewachsen in Bad Hall in Oberösterreich, hat Helmut Schned fünf Jahre lang als Kaplan im Benediktinerstift Kremsmünster in Oberösterreich gearbeitet. Heute ist er in Brasilien verheiratet und leitet im Nordosten des Landes das Projekt "Centro Projeto Axé". Es ist ein Projekt für Kinder, die auf der Straße leben müssen, das Musik, Tanz und Capoeira einsetzt, um den Jugendlichen neue Perspektiven aufzuzeigen. Für seinen Einsatz wurde er im Mai mit dem Eduard-Ploier-Preis für Entwicklungszusammenarbeit vom Land Oberösterreich ausgezeichnet. Lisa Ganglbaur hat er von seinem Alltag in der brasilianischen Stadt am Meer erzählt und davon, was "Heimat" und "Lebenskunst" für ihn bedeuten. Nämlich: "Harmonisch mit den Menschen zu leben, die man sich ausgesucht hat und auch mit denen, die man sich nie ausgesucht hat. Und, dass man eben eine berufliche Tätigkeit hat, die Freude macht." Ein Beitrag zum Ö1-Schwerpunkt "Österreicherinnen und Österreicher in der Welt".


Spiritueller Botschafter mit Österreich-Bezug - Der Dalai Lama wird 90

Österreich und Tibet, obwohl geografisch weit voneinander entfernt, verbindet manches. Zum Beispiel die hohen Berge - und unter anderem auch der bekannteste Buddhist der Welt, der 14. Dalai Lama. Der höchste Trülku, also der höchste Meister der Gelug Schule in Tibet, der am 6. Juli 90 Jahre alt wird, war mehrere Male in Österreich und hat einige buddhistische Stätten hierzulande mitinitiiert. Geboren 1935 als Lhamo Döndrub in Osttibet, Tenzin Gyatso ist sein Mönchsname, wurde er im Alter von zwei Jahren als "Wiedergeburt" des 1933 verstorbenen 13. Dalai Lama aufgefunden. Und, so eine vor Kurzem veröffentlichte Videobotschaft des 14. Dalai Lama, es soll dereinst auch einen 15. Dalai Lama geben. "Dalai Lama", also "ozeangleicher Lehrer", ist der Titel des höchsten Trülku innerhalb der Hierarchie der Gelug-Schule des Buddhismus in Tibet. Seit der Invasion der "Volksbefreiungsarmee" ist Tibet freilich de facto unter chinesischer Herrschaft. Infolge des "Tibetaufstandes" 1959 sahen sich der Dalai Lama und seine Gefolgschaft gezwungen, zu fliehen - ins indische Exil, nach Dharamsala, wo er bis heute lebt. Seit damals setzt er sich mit gewaltlosem Kampf für die Freiheit Tibets und seiner Bewohnerinnen und Bewohner ein. Das hat dem Dalai Lama 1989 den Friedensnobelpreis gebracht und ihn zu vielen Reisen ermutigt, darunter auch nach Österreich. 1995, vor 30 Jahren, hat er in Graz das She Drup Ling-Zentrum mitbegründet, ein "Ort des Wissens und der Erfahrung", wie er es bezeichnete. Gundi Lamprecht hat die Besuche des Dalai Lama in Österreich näher beleuchtet und mit österreichischen Buddhisten und Buddhistinnen über ihn gesprochen.

Service

Buch, David Steindl-Rast, Alexandra Kreuzeder, "HerzWerk. Freude finden mit Rainer Maria Rilkes 'Sonette an Orpheus'", Tyrolia Verlag

Projeto Axé - Kindern von der Straße weg eine Zukunft bieten

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