Lieblingsstücke

Maximal subjektive emotionale Ansprache.

Musik aus dem Leben von Dörte Lyssewski

Die deutsche Schauspielerin Dörte Lyssewski absolvierte ihre Ausbildung an der renommierten Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Sie zählt seit den 1990er-Jahren zu den profiliertesten Theaterdarstellerinnen im deutschsprachigen Raum und spielte u.a. am Schauspiel Frankfurt, am Burgtheater Wien und an der Berliner Schaubühne. Seit 1995 ist sie festes Ensemblemitglied des Burgtheaters in Wien, wo sie unter der Regie bedeutender Theatermacher wie Luc Bondy, Andrea Breth oder Peter Zadek auf der Bühne stand. Neben dem Theater war Dörte Lyssewski auch in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, etwa in Filmen von Michael Haneke oder in der Literaturverfilmung "Die Klavierspielerin" (2001). Für ihre kluge, emotional tiefe und genaue Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Nestroy-Theaterpreis und dem Gertrud-Eysoldt-Ring.

Für die Ö1 Sommerreihe "Lieblingsstücke" hat Dörte Lyssewski u.a. Musik von Franz Schubert, Barry White, Lee Hazelwood und Robert Schumann ausgewählt. Dörte Lyssewski: "Musik ist der intimste Zeuge all dessen, was mich im Leben bewegt, innerlich wie äußerlich. Ich brauche sie und suche sie. Es gibt für einen Jeden ein Lebenslied, das sich aus tausenden musikalischen Komponenten- und Stimmungen zusammensetzt und das Situationen prägt oder durch sie geprägt wird. Nicht nur die von Instrumenten erzeugte Musik, sondern ebenso die Klänge der Menschen: Worte, die ich vernehme oder hervorbringe, Stimmen überhaupt, Stimmungen und Missstimmungen. Alles hat seinen eigenen Klang. Musik ist für mich nicht nur Katalysator von Geschehen, Stimulus, Verstärker, Brandbeschleuniger, Sedativum und/oder gefährdend, sondern schlichtweg Emphase. Ein ganz geheimnisvolles, nonverbales oder auch verbales Mysterium der unmittelbaren, maximal subjektiven emotionalen Ansprache. Ein ständig sich erneuerndes und erweiterndes Alphabet für den Dialog zwischen Ausführenden und mir. Ein Begleiter. Welterweiterung. Eine Rechtfertigung für die menschliche Existenz: Musik schaffen zu können und Musik empfangen zu können. Egal welcher Art. Ein so reiches, erfinderisches Reservoir und zugleich Archiv, wie nur Träume es sind. Oder wie es - oft zitiert - Nietzsche auszudrückt: ,Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum'"

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