Gedanken

Hauptwohnsitz: Ausland. Teil 4 Großraum Paris

"Für mich ist der Weg das Ziel: Architektur als Vermittler zwischen Natur und Kultur" - Der Brückenbauer Dietmar Feichtinger

Dietmar Feichtinger, der seit 1989 im Großraum Paris lebt, hat neben Wohnbauten, Schulen und Krankenhäusern mehr als zwanzig Brücken gebaut und Auszeichnungen dafür erhalten: die Passerelle de Simone de Beauvoir in Paris, eine Fußgängerbrücke, welche die neue französische Nationalbibliothek mit dem Park von Bercy verbindet, die Broktorhafenbrücke, die von der Hamburger Altstadt zur neuen Hafencity führt, sowie die Dreiländerbrücke in Weil am Rhein mit dem längsten Brückenbogen der Welt. Für die Brücke, die den Mont Saint Michel mit dem Festland verbindet, war der Architekt für den, von der EU vergebenen Mies van der Rohe Award nominiert.

Dietmar Feichtinger, Jahrgang 1961, stammt aus dem steirischen Bruck an der Mur, studierte Architektur an der TU-Graz und gründete 1994 in Paris sein Büro Dietmar Feichtinger Architectes. Zu den Projekten zählen, neben den Brücken, das Kunsthaus Weiz (2005), die Donau-Universität Krems (2005), das Klinikum Klagenfurt (2010), das Passivwohnhaus Eurogate in Wien (2012), die Universität für Geisteswissenschaften in Aix-en-Provence (2013) sowie die gläserne Einzäunung des Eiffelturms. Mit dem Projekt Küstenpromenade Aldilonda (2020 in Bastia in Korsika versinnbildlichte Feichtinger seinen Ansatz von Architektur als Vermittlerin zwischen Natur und Kultur. Dieses Promenaden Projekt respektiert die Identität der historischen Stätte und Aldilondas minimalistisches Erscheinungsbild bewahrt die natürliche Landschaft und ihren zeitlosen Charakter, ganz der Philosophie des Architekturbüros Feichtinger entsprechend: "Unsere Philosophie ist eng mit einer starken strukturellen Idee und innovativen technischen Lösungen verknüpft, in einer ständigen Sorge um die Umweltintegration und nachhaltige Entwicklung. Das Studio entwickelt eine elegante und sensible Architektur, die über Moden und Manierismen hinausgeht und die Natur und den Menschen respektiert."

Neben mehreren Gastprofessuren in Österreich und Deutschland wurde Feichtinger, der seit 2002 auch ein Büro in Wien betreibt, 2014 in die Akademie der Künste Berlin berufen. Seit 2023 ist er Professor am Institut für Architektur und Design an der Technischen Universität Wien. Sein Hauptwohnsitz befindet sich nach wie vor in Vincennes im Großraum Paris. In den Gedanken spricht der international renommierte Architekt über die Notwendigkeit die Heimat zu verlassen und in die Welt zu gehen, über neue Lebens- und Arbeitsfelder, Chancen und Schwierigkeiten, sowie vom Zurechtkommen in einer fremden Sprache, über Verbindendes und Trennendes. Wo ist man - nach 35 Jahren - tatsächlich zuhause?

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