Peter Simonischek

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Du holde Kunst

Stimmen-Galerie: Peter Simonischek

"Nur einen Steinwurf weit führt mich das Wort" - Peter Simonischek liest Gedichte von Michael Guttenbrunner.

Er verfüge über "ein unnachahmliches Vermögen Texte tief bis in die feinsten Verästelungen zu durchdringen und gleichzeitig lächelnd leicht wie eine Ballerina mit den Worten zu tanzen", meinte der Hörspielregisseur Leonhard Koppelmann einmal über Peter Simonischek. Dies gilt im Besonderen für seine Lyrik-Interpretationen. Peter Simonischeks Stimme formt sich den Text nicht zurecht, sondern spürt sich blitzschnell und präzise in ihn hinein. Damit lässt sich die politische Schärfe der Gedichte Michael Guttenbrunners ganz organisch mit deren unsentimentaler Wehmut verbinden.

Peter Simonischek trat bereits während seiner Studienzeit am Schauspielhaus Graz auf, danach folgten Engagements am Stadttheater St. Gallen, Bern, Darmstadt und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ab 1979 gehörte er 20 Jahre lang dem Ensemble der Berliner Schaubühne an - unter der Leitung von Peter Stein und Andrea Breth. Bei den Salzburger Festspielen übernahm Peter Simonischek ab 1982 Hauptrollen - u.a. war er in der Titelrolle von Goethes "Torquato Tasso", als Okeanos in "Prometheus, gefesselt" von Peter Handke und als Leonid in Tschechows "Kirschgarten" zu erleben. 2002-2009 spielte er dort den "Jedermann". Seit 1999 war Peter Simonischek Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, wo er zahlreiche Rollen in Stücken so unterschiedlicher Autoren wie Schiller, Kleist oder auch Ibsen, Horváth, Fosse und Ostermaier verkörperte.

Seit Ende der 1970er-Jahre war Peter Simonischek regelmäßig im Kino zu sehen. Internationale Bekanntheit erlangte er durch die Titelrolle in Maren Ades "Toni Erdmann", für die er 2016 den Europäischen Filmpreis als bester Darsteller erhielt.

In Ö1 gehörte er zu den prägenden Stimmen in Hörspiel, Prosa und Lyrik.

Sendereihe

Gestaltung

  • Stephanie Maderthaner

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