Radiokolleg

Oscar Peterson und die Klavier-Frauen. Die Kunst des Piano-Trios (1)

Der Meister

Der kanadische Pianist Oscar Peterson, der am 15 August seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, ist eines der großen Phänomene des Jazz: Ein Meister mit phänomenaler Technik, der Boogie, Blues, Ragtime, Stride und Swing genauso beherrschte wie Gospel und Bebop. Es geht hier einmal nicht um die üblichen Verdächtigen in seiner Nachfolge wie Bill Evans oder Keith Jarrett, sondern um Frauen, die ganz andere Wege einschlugen, und dem Piano Trio neue Facetten, Texturen und Klangakzente erschlossen haben. In dieser Serie soll untersucht werden, wie der Piano Jazz jenseits von Peterson aussieht und aussehen könnte.

In Teil 1 wird untersucht, wie Oscar Peterson das wurde, was er war. Worin seine Kunst bestand und wann der Hang zum Klischee einsetzte, der seine Gesamtlebensleistung in der Rückschau ein wenig beeinträchtigt hat. Peterson war in der Nachfolge von Art Tatum vielleicht der virtuoseste Pianist der Jazzgeschichte und hat sein Können zu maximalem Effekt eingesetzt. Ein Kritiker sagte einmal, dass Peterson 100 Noten spielt, wo andere Pianisten nur zehn verwenden, dass die 100 aber in den meisten Fällen genau passen würden. Oscar Peterson ist mit mehr als 200 Alben einer der am besten dokumentierten Jazzmusiker und in gewisser Hinsicht der Goldstandard des Pianojazz. Er konnte aber auch, wie seine Aufnahmen beispielsweise mit Ella Fitzgerald zeigen, ein seelenvoller und sensibler Begleiter sein. Die Musikviertelstunde bietet einen Schnelldurchlauf durch die Karriere jenes 'Maharajas der Tasten', der über seine Kunst gesagt hat: "Ich praktiziere nicht einen bestimmten Stil, ich spiele so wie ich fühle."

Service

Radiokolleg-Podcast

Sendereihe

Gestaltung

  • Thomas Mießgang