Spielräume Spezial
Die Spielräume laden zur Barbecue-Party
Gimme a pigfoot and a bottle of beer!
14. September 2025, 17:10
Die Grillsaison neigt sich unweigerlich dem Ende zu, vielleicht ist manchen auch längst die Lust vergangen nach sommerlichen Zünd- oder Löschproblemen, verrosteten oder verkrusteten Grillrosten, verkohltem oder zu wenig gegartem Grillgut. Diese Spielräume aber laden ohnehin nicht zum Grillfest, sondern zur Barbecue-Party, und das ist historisch, kulinarisch, wie auch musikalisch ein bedeutsamer Unterschied.
Die bereits 1526 vom spanischen Historiker Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés erwähnte "barbacoa" der mittelamerikanischen Indianer, also das langsame Garen in Erdgruben oder auf hohen Holzgerüsten mit wenig Hitze und viel Rauch wurde und wird auch von den Afroamerikanern des ruralen US-amerikanischen Südens an Festtagen in großer Runde gern gepflegt, natürlich begleitet von viel Musik.
Mit den Millionen Schwarzen, die ab 1910 in den Norden der USA migrierten, wandelte sich Barbecue aber bald auch zu einem urbanen Modephänomen. Vor allem Chicago wurde nicht nur zu einem Hotspot für Blues und Jazz, auch Barbecue-Restaurants und Barbecue-Parties mit heißer Tanzmusik wurden zum fixen Bestandteil des schicken Lifestyles schwarzer Aufsteiger, die zeigen wollten, dass sie es geschafft hatten, sich gleichzeitig aber auch gern ans herzhafte Festessen von damals am Land erinnerten.
Sendereihe
Gestaltung
- Michael Neuhauser