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Am Puls - Gesundheit und Medizin
Angst
Tunnel, Licht und Jenseits - Das Rätsel der Nahtoderfahrungen ++ Kinderkrankheiten: Hand-Mund-Fuß-Krankheit ++ Live Am Puls - Sprechstunde: Angst!| Gäste: Christian Neuhauser, Neurologe; Marcus Täuber, Neurobiologe | Moderation: Ronny Tekal | Anrufe 0800 22 69 79 | E-Mail: ampuls@orf.at
30. Oktober 2025, 16:05
Angst!
Angst ist ein lebenswichtiges Warnsystem. Sie hilft, Gefahren zu erkennen und den Körper auf schnelle Reaktionen vorzubereiten. Allerdings kann sie auch krankhaft werden - wenn sie ohne reale Bedrohung auftritt, übermäßig stark wird oder dauerhaft anhält. Die internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) beschreibt eine Reihe von Angststörungen und spezifischer Phobien. Rund ein Drittel aller Menschen durchlebt im Laufe des Lebens einmal einen derartigen Zustand - die Prävalenz ist gerade bei Jugendlichen seit der Corona-Pandemie deutlich angestiegen. Der Kontrollverlust, den die Betroffenen erleben, führt häufig zu einem erheblichem Leidensdruck und sozialem Rückzug.
Zwar können Medikamente das überaktive Angstsystem des Gehirns stabilisieren, psychotherapeutische Methoden gelten jedoch als effektivste und nachhaltigste Behandlungsformen. Bei Phobien sind Expositionsverfahren aus der Verhaltenstherapie hilfreich: Die kontrollierte Konfrontation - real oder auch virtuell - als Schlüssel zur Überwindung der Ängste.
Ronny Tekal spricht mit seinen Gästen über die vielen Gesichter der Angst, von den alltäglichen Sorgen über generalisierte Angststörungen und Phobien bis hin zur eigentümlichen Faszination der Angstlust, die gerade rund um Halloween ausgelebt wird.
Gäste:
Christian Neuhauser, Neurologe, Hypnosetherapeut
Marcus Täuber, Neurobiologe, Autor
Tunnel, Licht und Jenseits - Das Rätsel der Nahtoderfahrungen
Das Leben, das in Bildern vorbeizieht, ein Licht am Ende eines langen Tunnels, außerkörperliche Erfahrungen oder spirituelle Begegnungen: Menschen, die einmal zwischen Sein und Nichtsein, an der Schwelle zum Tod, gestanden sind, berichten oft über derartige Nahtoderfahrungen. Trotz individueller Schilderungen gibt es erstaunliche Übereinstimmungen - allen gemein ist ein neutrales oder gar positiv gefärbten Gefühl, frei von Angst. Während Nahtoderlebnisse (die von rund 20 Prozent wiederbelebter Personen berichtet werden) gut dokumentiert sind, lassen sie viel Spielraum für Interpretationen: Während die einen hier eine mystische Grenzerfahrung sehen, erklären Neurobiologen nüchtern einen Zustand neuronaler Restfunktion in bestimmten Arealen, obwohl das Gehirn bei klinisch toten Personen während Reanimationen bereits 20 bis 30 Sekunden nach Unterbrechung der Blutzufuhr seine elektrische Aktivität einstellt.
Was auch immer dahintersteckt: Derartige Grenzerfahrungen haben stets eine nachhaltige Wirkung auf das weitere Leben der Betroffenen - sei es in Bezug auf deren Einstellung zum Tod, vor allem aber auf ihre Einstellung zum Leben. Sonja Watzka wagt sich für "AmPuls" an die Grenze zum Jenseits.
Interviewpartner:
Jürgen Sandkühler, Zentrum für Hirnforschung, MedUni Wien
Rubrik "Eine Frage noch"
Wie erkenne ich die klassischen Kinderkrankheiten? Dieses Mal: Hand-Mund-Fuß-Krankheit. Die Antwort kommt von Marlies Haslinger, Kinderärztin aus der Gruppenpraxis Doctopus, 1130 Wien
Service
Buch
Marcus Täuber
Das Ende der Angst
Goldegg Verlag 2025
