Vom Leben der Natur
Zurück ins freie Land
Die Botanikerin Stephanie Socher spricht über die Vermehrung und Wiederansiedelung gefährdeter Pflanzen in Österreich.
Teil 4: Der Lungenenzian in Salzburg.
13. November 2025, 08:55
Die "Rote Liste gefährdeter Pflanzen, Moose, Algen" weist in Österreich 1.274 Arten auf: 66 Arten sind österreichweit ausgestorben bzw. verschollen, 235 Arten sind vom Aussterben bedroht, dazu kommen weitere 973 Arten, die in geringerem oder auch in unbekanntem Ausmaß gefährdet sind.
Die Botanischen Gärten der Bundesländer spielen derzeit eine besondere Rolle im Schutz dieser Pflanzen. Sie vermehren rund 50 der gefährdeten Arten an ihren Standorten, um sie anschließend wieder auf geeigneten Flächen anzusiedeln.
Die Botanischen Gärten greifen dabei auf das Wissen ihrer Gärtner:innen zurück, wie Pflanzen aus genehmigten Wildsammlungen aufzuziehen sind, damit sie zum passenden Zeitpunkt in möglichst großer Menge zur Verfügung stehen. Die Wissenschaftler:innen der beteiligten Einrichtungen sind Spezialist:innen in ihren Bundesländern - weit weg sollen die Pflanzen nämlich nicht von ihren ursprünglichen Standorten umziehen müssen. Es gilt die genetischen Eigenheiten der Pflanzen einer Region zu bewahren, und gleichzeitig bei der Wiederansiedlung weit genug von bedrohten Flächen abzurücken.
Ackerwildkräuter etwa haben als Kulturfolger den Acker für sich entdeckt; auch Wiesen, Hänge und Sümpfe weisen besondere Bedingungen für viele Pflanzenarten auf, die es zu verstehen gilt.
Das Projekt wird vom Biodiversitätsfonds und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft und NextGenerationEU gefördert.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer
Service
Gesprächspartner:innen:
Mag. Felix Schlatti
Landesmuseum Kärnten
Dipl.-Ing.in Barbara Knickmann
Botanischer Garten der Universität Wien
Dipl.Biol.Dr. Leonid Rasran
Institut für Botanik an der Universität für Bodenkultur Wien
Dr.in Stephanie Socher
Botanischer Garten der Universität Salzburg
Ass.-Prof. Mag. Dr. Konrad Pagitz
Institut für Botanik an der Universität Innsbruck
Projekt Gefährdete Pflanzenarten Österreichs
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