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Stimmen hören
Brahms quer durch die Generationen
Von den vielen Möglichkeiten, Lieder zu singen: eine Stil-Reise am Beispiel Johannes Brahms
27. November 2025, 14:05
Unglaublich, aber wahr: Die Aufnahmegeschichte der Lieder von Johannes Brahms beginnt mit dem 1834 geborenen k.k.-österreichischen Tenor Gustav Walter. Bei Elena Gerhardt, Lotte Lehmann, Sigrid Onegin dann, in den 1930ern, schien der Gipfel der Interpretationskunst erreicht. Wer sich das jüngst erschienene Brahms-Lieder-Album von Christian Gerhaher auflegt, wird eher an Dietrich Fischer-Dieskau zurückdenken - und sich vielleicht daran erinnern, dass es ausdrückliche "FiDi-Nachfolger" tatsächlich gegeben hat, Andreas Schmidt zum Beispiel. Brahmsisch Spätherbstliches wie die "Vier ernsten Gesänge", von vielen als "Eigentum" des Bassisten Hans Hotter verbucht, wurden mindestens seit Kathleen Ferrier auch von Altistinnen gesungen - so wie heute von Marie-Claude Chappuis. Johannes Brahms mit, aktuell, den Tenören Christoph und Julian Prégardien könnte Reminiszenzen an den beachtlichen dänischen Lieder-Tenor Aksel Schiotz auslösen (im Fall starker historischer Prägung auch an den Iren John McCormack). Wie fällt eine Gegenüberstellung von Elina Garanca mit Janet Baker aus, der Gesangsgröße der 1960er, 70er Jahre? Da es ja auch noch die Vokalensembles von Brahms gibt, insgesamt ein unerschöpfliches Thema.
Sendereihe
Gestaltung
- Chris Tina Tengel