Radiokolleg

100 Songs: Geschichte wird gemacht (3)

Green Day - American Idiot (USA, 2004)

Die Vereinigten Staaten von Amerika führten unter Präsident George W. Bush bald schon Kriege in Afghanistan und im Irak, während politische Gefangene ohne Prozess in ein Militärgefängnis auf Kuba verschleppt wurden. "The Power Of Nightmares" nannte ein britischer Filmemacher später die Narrative in amerikanischen Medien und der populären Kultur, mit denen die Nation auf einen Kampf gegen ein diffuses Böses, das weltweite antiamerikanische Achsen bilden würde, eingeschworen wurde. Medien wirkten insbesondere nach den Anschlägen vom Elften September gleichgeschaltet - das jedenfalls beobachtete die Pop-Punk-Band Green Day auf ihrem Album "American Idiot" von 2004. Die Titelsingle stellt eine unabhängig denkende Band und ein rückständiges, hysterisches Amerika einander gegenüber, die zweite Single "Boulevard Of Broken Dreams" wandert über Trümmer des amerikanischen Traums und "Wake Me Up When September Ends" fühlt sich in das Schicksal derer ein, die am anderen Ende der Welt einen Krieg kämpfen, um ihre Familie über die Runden zu bringen.
Autor: Stefan Niederwieser
Co-Host: Robert Stadlober

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