Spanischer Schuster

ORF/MARGIT ATZLER

Ambiente - von der Kunst des Reisens

Grätzel-Geschichten

Ambiente Magazin:
Bryggen - das alte Hanseviertel im norwegischen Bergen. Ein Lokalaugenschein
Kiez mit Eigensinn - St. Pauli
Der Barrio de las Letras - Hippe Traditionen in Madrids Literatenviertel

Bryggen - das alte Hanseviertel im norwegischen Bergen. Ein Lokalaugenschein

1343 errichtete die Hanse in Bergen, das ein wichtiger Umschlagplatz für getrockneten Fisch und Getreide geworden war, eine erste Handelsniederlassung. Das Hansekontor - bestehend aus über zwanzig eng aneinandergerückten Höfen und Häusern - war aus Holz gebaut und entwickelte sich schnell auch zum Wohn- und Handelsviertel. Um Brände zu vermeiden, durften die sogenannten Schrötstuben -Versammlungsräumen - geheizt werden. Dennoch wurden beim großen Brand von 1702 fast alle Holzgebäude zerstört, später wieder aufgebaut und bei einem Brand 1955 wieder beinah vollständig vernichtet. Heute ist das wieder nach historischem Vorbild instand gesetzte Viertel ein beliebter Touristentreff, erfuhr Ursula Burkert bei ihrem Besuch in Bryggen.

Kiez mit Eigensinn - St. Pauli

St. Pauli in der Freien und Hansestadt Hamburg gilt seit seiner Entstehung im 16. Jahrhundert als ein widerspenstiges Viertel. Lange Zeit lag die, ursprünglich Altona - übersetzt zu "allzu nah an Hamburg" - getaufte Siedlung an der Grenze zur Hamburger Innenstadt und war in erster Linie Rückzugsort für gesellschaftlich Unerwünschte: für Spelunkenwirte, Prostituierte und das Unterhaltungsgewerbe. Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich St. Pauli aber zu einem zentralen Knotenpunkt des Seehandels und die in der Nähe des Hafens angesiedelten Vergnügungsbetriebe gewannen zunehmend an Bedeutung. Spätestens seit den 1970er Jahren ist die Gegend rund um die Reeperbahn zu einer international bekannten Partymeile gereift. Geprägt von kriminellen Strukturen und einer lebendigen linken Tradition, zählte St. Pauli trotzdem bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zu den ärmsten Vierteln Europas. Inzwischen ist der Kiez einem umfassenden Strukturwandel unterzogen worden. Der düstere und verruchte Charakter ist größtenteils verflogen und vielerorts durch grelle "Ballermann"-Lichter ersetzt worden. Seinen organischen Kiez-Charakter, hat das Viertel aber beibehalten. Kaspar Arens war für Ambiente in St. Pauli und hat sich vom Musiker und Kiez-Urgestein Günter Märtens Einblicke geholt.

Der Barrio de las Letras - Hippe Traditionen in Madrids Literatenviertel

Der Barrio de las Letras ist eines der beliebtesten Viertel von Spaniens Hauptstadt Madrid. Im 17. Jahrhundert war das Literatenviertel das Zuhause großer Dichter wie Lope de Vega, Miguel de Cervantes oder Quevedo, denen es seinen Namen zu verdanken hat. Heute beherbergt das Viertel ein großes Kulturangebot nahe der Museumsmeile, unzählige Lokale und kleine Geschäfte. Auch wenn viele Touristen durch die engen, malerischen Gassen und über die Plätze flanieren, die Preise hoch sind und einige Läden austauschbar wirken: im Barrio de las Letras haben sich einige traditionelle Geschäfte und Handwerker behauptet. Und die (teils internationale) Kreativszene wächst und befruchtet sich gegenseitig. Margit Atzler unternahm für Ambiente einen Streifzug durch das Viertel. Dabei machte sie Bekanntschaft mit einem argentinischstämmigen Silberschmied, einem Handschuhmacher und einer Schusterwerkstatt für exklusiv angefertigte Damenschuhe.

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