Im Gespräch

Marco Wanda, Sänger, Songwriter, Autor

"Berühmt sein ist furchtbar"
Armin Wolf im Gespräch mit dem Sänger, Songwriter und Autor Marco Wanda

Der Wiener Michael Marco Fitzthum performte seinen ersten Song als Sechsjähriger vor seiner Kindergartengruppe. Mit sechzehn nahm er sich vor, "ein großes Buch zu schreiben" und erklärte seinen Mitschülern, er müsse nicht lernen: "Ich werde berühmt". Als Mittzwanziger war er Alkoholiker, wollte "die größte österreichische Band aller Zeiten" gründen, nahm den Künstlernamen Marco "Wanda" an und ging auf die Suche nach Musikern für eine gleichnamige Band. Drei Jahre später standen die ersten beiden Wanda-Alben gleichzeitig auf Platz 1 und 2 der Album-Charts, ausverkaufte Hallen im gesamten deutschsprachigen Raum tanzten zu "Tante Ceccarelli" aus "Bologna", der Schriftsteller Rainald Götz sang am Ende seiner Büchnerpreis-Rede "Wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag Amore, Amore" und der deutsche "Musikexpress" schrieb in einer zehnseitigen Coverstory: "Wanda ist die vielleicht letzte wichtige Rock'n'Roll-Band unserer Generation". Marco Wanda ist heute 38, sehr berühmt, seit einigen Monaten nüchtern - und hat sein erstes Buch geschrieben: "Dass es uns überhaupt gegeben hat". Eine literarische Aufarbeitung von fünfzehn irren Jahren zwischen Sprachkunst-Studium, Instant-Ruhm, Musikbusiness, Rausch, Krankheit und Tod. Wie Wandas Songs stand auch sein Buch ganz oben in den Bestseller-Listen. Doch vom Berühmtwerden-Wollen rät der Autor mittlerweile ab: "Lassen Sie's! Es ist furchtbar."

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