Heldentenor aus Kanada

13. Jänner 2026, 10:05

Vor über einem Jahrzehnt entschloss er sich, dem intensiven Bühnenleben den Rücken zuzukehren und führt seitdem ein vergleichsweise beschauliches Leben als Radiomoderator und Namenspatron einer Musikschule im heimatlichen Toronto. In den beiden Jahrzehnten davor hatte der Heldentenor Ben Heppner zu den führenden internationalen Gesangsstars gezählt. 1988 Finalist der Metropolitan Opera Auditions, sprang er drei Jahre später am wichtigsten US-amerikanischen Opernhaus für Luciano Pavarotti in "Idomeneo" ein, worauf ihm die Tore aller Bühnen und Plattenstudios offenstanden. Eine Paraderolle wurde der Stolzing in den "Meistersingern von Nürnberg", die Heppner zweimal, mit Wolfgang Sawallisch und Sir Georg Solti, eingespielt und für letztere den Grammy erhalten hat, andere waren Florestan und Tristan. Der Kaiser ("Die Frau ohne Schatten") und Bacchus ("Ariadne auf Naxos") führten ihn auch mit Giuseppe Sinopoli ins Aufnahmestudio.

Eine expansive, doch schlank geführte Stimme, kristallklare Diktion und vielfältige Musikalität waren die Markenzeichen des an Mozart geschulten und ins Heldenfach gereiften Künstlers. Dabei hat sich der sympathische Hüne auch Raritäten wie Webers "Oberon" und Berlioz' "Les Troyens" zugewandt und die Salonmusik keineswegs gescheut.

Am 14. Jänner feiert Ben Heppner seinen 70. Geburtstag.

Sendereihe

• Ausgewählt

Gestaltung

• Christoph Wagner-Trenkwitz