Radiogeschichten

Von Mönchen und Königen

"Wintermythologien". Von Pierre Michon. Aus dem Französischen von Wolfgang Matz.

Lebensläufe aus der Zeit der Frühchristianisierung, als Heidentum und Christentum eng miteinander verflochten sind, zeichnet Pierre Michon in monumentalen Bildern. Eine archaische Welt, in der mordende Könige zu seltsamen Heiligen werden und mönchische Einsiedler Gespräche mit sich, Gott und Teufel führen.

Pierre Michon, geboren 1945 im Dorf Les Cards im französischen Zentralmassiv, studierte in Clermont-Ferrand Literatur. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1984 mit 37 Jahren: Schon sein Debüt "Vies minuscules" ("Leben der kleinen Toten") wird als Meisterwerk der französischen Gegenwartsliteratur betrachtet, er erhielt dafür den "Prix France Culture"; weitere Preise, darunter der Petrarca-Preis und der Kafka-Preis, folgten. "Seine Schreibweise ist mündlich. Jeder Satz besitzt eine Musikalität, die einige Autoren dazu veranlasst hat, in seinen Schriften den Einfluss der gesungenen Lieder der mittelalterlichen Troubadoure zu sehen" (aus der Begründung des Internationalen Nonino Preises 2017). Michons Bücher sind vielfach übersetzt. Zuletzt erschien bei Gallimard der Text "J'écris l'Iliade" (Ich schreibe die Ilias), der sich in vierzehn Episoden in einer Mischung aus poetischer Halluzination und historischer Reflexion mit diesem Menschheitstext auseinandersetzt.

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Pierre Michon, Wintermythologien. Aus dem Französischen von Wolfgang Matz. Wallstein Verlag, Göttingen 2026

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