Logan February

JAMES NOTIN/CC BY-SA 3.0

Tonspuren

Logan February - Dichter:in aus Nigeria

Mythologische Bezüge, die Auseinandersetzung mit präkolonialen Traditionen und die Erforschung der eigenen afro-queeren Identität - all das steckt in der Lyrik von Logan February 1999 in Nigeria geboren. Logan February ist nicht-binär und lebt zurzeit in Berlin. Als Stipendiat:in des neuen Poets-in-Residence-Programm war Logan February im September und Oktober 2025 zu Gast in Wien. Zwei Monate lebte und arbeitete Logan February in Friederike Mayröckers ehemaliger Schreibwohnung im sechsten Wiener Gemeindebezirk.

Logan February gehört zum Volksstamm der Yoruba und ist zweisprachig in
Ibadan, der drittgrößten Stadt Nigerias, aufgewachsen. Mit Englisch und der
gleichnamigen Sprache Yoruba. Im christlich geprägten, postkolonialen
Südwestafrika spielen die indigenen Traditionen der Yoruba aber nur noch eine
untergeordnete Rolle. Queere Personen sind heute in Nigeria Polizeigewalt und
Repressionen ausgesetzt, Logan February hat sie selbst persönlich erfahren. Im
Jahr 2020, kurz nach Ausbruch der Covid-Pandemie, verlässt Logan February
Nigeria.

Da sind wir, marschieren
durch die Geister, die das Land zuerst bestellten,
aus meinem zerbrochenen Land kam ich
hierher.
Geschichten, zugleich außer mir
und in mir.

Ein Stipendium des DAAD, des Deutschen Akademischen Austauschdienst, ermöglicht Logan February zunächst an der US-Amerikanischen Purdue Universität in Indiana, Creative Writing zu studieren. Eines der ersten Gedichte, die damals in den USA entstehen, heißt Prophetstown. 2020 wurde Logan February mit dem renommierten Future Awards Africa Prize for Literature ausgezeichnet. 2024 erschienen unter dem Titel Mental Voodoo (Engeler Verlage/Poesie Dekolonie) erstmals Gedichte von Logan February auf Deutsch.

In den Kleidern des schwarzen Schafs
Logan February - Dichter:in aus Nigeria
Feature von Shenja von Mannstein

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