Stimmen hören
Seltsame Geschwister
Die Opern "Friedenstag" und "Daphne" von Richard Strauss und ihr Umfeld. Mit Bernd Weikl, Deborah Voigt, Lucia Popp, Thomas Hampson, Ben Heppner u.a.
26. Februar 2026, 14:05
Wie ist die zwischen 1934 und 36 entstandene, nur in der Idee auf Stefan Zweig zurückgehende Oper "Friedenstag" von Richard Strauss zu bewerten? Als Pazifistische Utopie? Als Zeitkommentar? Als ein Kotau vor dem NS-Regime? Jedenfalls ließ sich das Werk ab 1938 im Regimesinn instrumentalisieren. Findet sich im zeitlichen Abstand in der nach 1945 kaum je mehr gespielten Komposition (für die sich aber Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch und Giuseppe Sinopoli einsetzten) Lohnendes? "Daphne", die sich Strauss ursprünglich in Kombination mit "Friedenstag" aufgeführt dachte, hat sich besser "gehalten", mit den Lyrismen der die Natur liebenden, die Menschen meidenden Titelfigur, den tenoralen Hahnenkämpfen, der pastoralen Aura. Sollte die Weltflucht der Daphne, die Zeit-Flüchtigkeit der ihr geschenkten Musik mit ihren idyllischen Reizen den Heroismus von "Friedenstag" neutralisieren? Können andere im Umfeld der beiden Opern entstandene Werke von Richard Strauss Fingerzeige geben? Zu welchen Texten greift Richard Strauss bei den Chorkompositionen, zu denen es ihn nun gesteigert zieht, und wie klingen sie? Was sagen die (spärlich gesäten) letzten Lieder vor den "Letzten Liedern" aus, die gleichfalls aus den mittel-späten 1930ern stammen?
Sendereihe
Gestaltung
- Chris Tina Tengel
