Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Die Bildung des Sonnensystems - zu einer Tagung in Bonn
2. Wie Blüten mit Rot Insekten sowohl anlocken als auch abschrecken
3. Das Deutsche Bienenmonitoring-Projekt - eine Bilanz
4. Habsburgs jüdische Soldaten
Redaktion: Franz Tomandl
16. Mai 2014, 19:05
1. Sternen-Staubsauger - Bericht von der Tagung "Die Bildung des Sonnensystems"
In Bonn hatten sich in dieser Woche rund fünfzig internationale Astronomen zu einer Konferenz versammelt, die den ehrgeizigen Titel trug "Formation of the Solar System". Nichts Geringeres also als die Bildung unseres Sonnensystems stand im Mittelpunkt dieser Tagung. Die Frage dabei war: Wie konnte sich aus einer Staubwolke so etwas wie die Sonne, alle Planeten, Kometen und Asteroiden bilden? Was hat diesen Prozess in Gang gesetzt? Eine der Antworten überrascht: Wahrscheinlich sind Einflüsse von außerhalb unseres Planetensystems dafür verantwortlich, dass dieses überhaupt entstehen konnte. Mit Matthew Goodson, Astronom an der University of North Carolina at Chapel Hill; Andreas Breslau, Astrophysiker am Max Planck Institut für Radioastronomie in Bonn; Susanne Pfalzner, Astrophysikerin am Max Planck Institut für Radioastronomie in Bonn. Autor: Guido Meyer.
2. Wie rote Blüten mit ihrer Farbe Insekten sowohl anlocken als auch abschrecken
Blütenfarben sind in der Natur sehr ungleich verteilt. Rot zum Beispiel kommt auf unseren heimischen Wiesen eher selten vor. In den Tropen hingegen ist es häufig. Der Grund liegt in der Signalfunktion der Farbe für potentielle Bestäuber. Bienen fliegen nicht auf rot, Kolibris dagegen schon. Farben sind wie Filter, die geeignete Blütenbestäuber anlocken und ungeeignete Blütenbesucher abschrecken. Neue Ergebnisse, wie Blütenfarbsignale Blütenbesucher informieren, manipulieren und irritieren liefern die Untersuchungen eines Düsseldorfer Bestäubungsbiologen. Mit Klaus Lunau, Zoologe, Leiter des Instituts für Sinnesökologie der Universität Düsseldorf. Autorin: Maria Mayer.
3. Das Deutsche Bienenmonitorin-Projekt - eine Bilanz
Das Deutsche Bienenmonitoring Projekt, kurz DebiMo genannt, läuft seit mehr als zehn Jahren. Am jüngsten Bericht wirkten acht Institutionen mit, darunter zwei Universitäten. Als im Winter 2002/2003 mehr als 30 Prozent der Bienenvölker in Deutschland verloren gingen, sollten die Gründe für das hohe Bienenvolksterben eruiert werden. Das war der Anfang dieses Projekts. Erste Ergebnisse lieferten laut des Projekts einen "hochsignifikanten" Zusammenhang zwischen Winterverlusten und dem Varroabefall der Bienen. Varroa ist einen Milbenart, die der Brut im Stock und den Bienen selbst stark zusetzt. Der deutsche Humanbiologe und Biometriker Anton Safer trat daraufhin mit Peter Hoppe, dem ehemaligen Leiter der Tierernährungsstation des Chemiekonzerns BASF, die Wahrheitssuche an, ob tatsächlich nur die Varroamilbe am Tod vieler Bienenvölker schuld sei. Mit Anton Safer, Biologe, Deutschland. Autorin: Ilse Huber.
4. Habsburgs jüdische Soldaten
Der Erste Weltkrieg gilt als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Millionen von Menschen starben: an den Fronten und krank, verhungernd in den einzelnen kriegführenden Staaten. Der Erste Weltkrieg zeichnete die Landkarte Europas neu und führte zum Untergang althergebrachter Monarchien, der der Habsburger, Hohenzoller, Romanov und des Hauses Osman. In der Armee der k.u.k Monarchie kämpften während der Jahre 1914-1918 rund neun Millionen Soldaten, darunter auch 300.000 Juden. Im Buch "Habsburgs jüdische Soldaten" vom österreichischen Militärhistoriker Erwin Schmidl wird die Aufmerksamkeit auch auf dieses, bisher weniger bekannte Kapitel der jüdischen Geschichte gelenkt. Mit Erwin Schmidl. Gestalterin: Réka Tercza.
Buchtipp: Erwin Schmidl: Habsburgs jüdische Soldaten. Böhlau Verlag.