Susanna Niedermayr

LUKAS BECK

Susanna Niedermayr

Zuerst wollte ich Raubtierdompteurin werden, aber ich durfte nicht in die Zirkusschule gehen.

Also beschloss ich Rennreiterin zu werden, aber ich bekam keine Reitausbildung. Die nächsten vier Berufswünsche ließ ich mir dann aber nicht mehr ausreden. Und so schwankte ich viele Jahre hin und her zwischen Malerin, Schriftstellerin, Politikerin oder einer rund um die Welt reisenden Reporterin, - wenn ich nicht gerade damit beschäftigt war, das Wiener Nachtleben zu erkunden, denn die Musik als treue Begleiterin spielte ebenfalls seit jeher eine große Rolle.

Rückblickend lässt sich nun wohl sagen, dass ich von allem etwas mache und es kommt und geht in Wellen, verbindet sich dabei aber immer mehr zu einem großen Ganzen. Ich studierte zuerst Malerei und später zusätzlich Politikwissenschaft, war Mitglied der sozialaktivistischen Künstlergruppe WochenKlausur, die mich lehrte das Leben als soziale Plastik zu begreifen. Gleichzeitig begann ich für FM4 und Ö1 zu arbeiten und über Kunst, Kultur, digitale Medien, Radiokunst und Musik zu berichten, aber etwa auch über Opalschürfer in Südaustralien oder dies- und jenseits der Grünen Linie für den Frieden demonstrierende israelische und palästinensische Jugendliche.

Nach zwölf Reisen für die Ö1 Serie "Nebenan. Erkundungen in Österreichs Nachbarschaft" veröffentlichte ich Anfang 2000 als Co-Autorin "Europäische Meridiane. Neue Musik Territorien". Seit 2007 bin ich Co-Kuratorin des ORF musikprotokoll im steirischen herbst. Im selben Jahr habe ich das Festivalnetzwerk ICAS der International Cities of Advanced Sound mitbegründet. Seit 2008 bin ich Co-Leiterin der Sendereihe "Zeit-Ton". Unter anderem. Vor einigen Jahren hab ich übrigens begonnen Reitunterricht zu nehmen und seit 2014 male - oder besser gesagt - zeichne ich auch wieder. Nur das mit den Tigern wird in diesem Leben vermutlich nichts mehr werden.