Gemeinsam erinnern

Machen Sie mit und erzählen Sie uns ihre Geschichte(n)!

Hier können Sie Ihren Text eingeben Hier können Sie Ihr Audio hochladen Hier können Sie Ihr Bild hochladen Hier können Sie Ihr Video hochladen Hier können Sie Ihren Social Media Beitrag teilen

Laut ORF-Gesetz dürfen wir Ihnen dieses Service nur zur Verfügung stellen, wenn Sie Ihre Identität durch Angabe von Vorname, Familienname und Wohnadresse bekanntgeben. (ORF-G, § 4f, ABS 2, Z 23). Sie können das entweder direkt im Zuge des Uploads tun, bzw. sich als User/in in der ORF-Community registrieren lassen. Wenn Sie bereits Mitglied der ORF-Community sind, loggen Sie sich bitte ein, wenn Sie Texte, Audios oder Bilder hochladen, bzw. solche bewerten möchten. Beiträge, für die diese Funktion freigeschaltet ist, können pro User/in nur einmal bewertet werden. Mehrfachstimmen sind möglich. Beachten Sie bitte, dass erstmalige log-ins in der ORF-Community nur wochentags bearbeitet, bzw. freigeschaltet werden können. Die Freischaltung kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

Flucht aus dem Sudetenland im Viehwaggon

Ursula Halmagyi, Jahrgang 1938 - 19. April 2025, 22:43

Ich bin 1938 in Weidenau im Sudetenland geboren. (...) Ich war einen Monat in der ersten Klasse und hab da auch schon ein bisschen Tschechisch gelernt. Und dann war's aus. Dann wurden wir aus unserer Villa rausgeschmissen. Und meine Mutter mit uns drei kleinen Kindern, wir sind im Viehwaggon (...) nach Deutschland evakuiert worden. Wir sind in aufgelassenen Schulen oder Hallen deponiert worden, in Stockbetten oder Massenlagern. Ich weiß nicht, wie lange wir unterwegs waren, aber die letzte Station war im bayrischen Schwabenland. Die Schwaben haben uns damals bezeichnet als "Hurenflüchtlinge", obwohl wir als Deutsche zu Deutschen kamen. Man hat uns ausgeladen aus diesem Lkw. Dann kamen die Bauern vorbei und haben ausgesucht, welche von den "Hurenflüchtlingen" arbeitsfähig waren. Meine Mutter musste an diesem Platz mit uns drei kleinen Kindern ausharren bis zum Schluss.

Flüchtlingseinquartierung und Ressentiments

Erna Putz, Jahrgang 1946 - 19. April 2025, 22:12

Mein Großvater wurde 1945 Bürgermeister von Ohlsdorf bei Gmunden. Er blieb das dann zehn Jahre lang. Als Bürgermeister musste er das mit den vielen Vertriebenen managen. Aber man hat sich auch selbst geholfen, man hat zum Beispiel einen Stier nach Wolfsegg getrieben. Dort hat man dann dafür einen Waggon Kohle bekommen für die Menschen. Entscheidend war, ob man genug zu essen hatte. Aber ich glaube, in Bauernhöfen hat man nicht gehungert. Auch wenn es kaum Zucker oder Schuhe zu kaufen gab, hatten sie dann wenigstens was zum Eintauschen. Schon im März 1945 waren in Ohlsdorf Vertriebene und Flüchtlinge da. Danach kam noch einmal eine große Gruppe aus der Bukowina hierher. Da musste dann jede Bauernfamilie eine Familie sogar in die Stube aufnehmen, also direkt in den gemeinsamen Wohnraum. Aber die Verbindungen sind Jahrzehnte lebendig geblieben von den Einquartierten und den dann wieder auf die Beine Gekommenen. In den 1950er Jahren, da war ich so sieben, acht, da hat ein Mann immer wieder gegen die Flüchtlinge geschimpft, dass die Beihilfen kriegen zum Hausbauen. Er hätte sein Haus im Gegensatz dazu alleine bauen müssen. Von dem wurde gesagt, dass er ein ganz arger Nazi war. Also da ist eine Aversion bis in die Republik hinein geblieben.

Späterer ÖVP-Vizekanzler Withalm Flüchtling am Hof

Erna Putz, Jahrgang 1946 - 19. April 2025, 21:45

Da sieht man wie wichtig es war, dass genug zu essen da war. Die Familie meiner Mutter war in einer guten Situation: ein Bauernhof, eine Fleischhauerei, ein Lebensmittelgeschäft. Es war eine ausgebombte Familie, eine Wienerin mit 2 kleinen Kindern einquartiert und zwei Akademiker, Juristen, auch aus Wien, vom März 1945 bis in den Herbst. Auf dem Hof wohnten drei junge Mädchen - meine Mutter und ihre zwei Schwestern. Alle haben mitgearbeitet in der Landwirtschaft. Es muss auch sehr nett und lustig gewesen sein. Der eine, der Dr. Zöberl, ist dann nach Argentinien emigriert, kam nach ein paar Jahren zurück und hat gemeint, meine Tante hätte auf ihn gewartet... gut, meine Mutti war ja schon verlobt. Der andere Wiener war der Dr. Hermann Withalm. Der ist dann im Herbst zurück nach Wien und hat gesagt, er geht in den Staatsdienst. Meine Mutti hat gefragt: Ah, spitzen Sie auf einen Ministerposten? Na ja, er wurde dann Vizekanzler. Die Verbindung dieser Menschen, sowohl der Familie, wie auch der Herren ist geblieben.

Der Weg zur Matura

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:18

Nach der Befreiung aus dem Lager und der Heimkehr

Das Weihnachtsmenü 1945

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:17

Alles Erbse

Ein Monatsgehalt für Schmalz

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:16

Güter vom Schwarzmarkt

Ein ganz besonderer "Schmuck"

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:15

Erbsen mit Viechern

Hülsenfrüchte mit Extra-Eiweiß

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:14

Die 1945er-Diät

Das schreckliche Bratöl

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:13

Rauch und beißender Qualm beim Braten in der Küche

Der Nazi-Chauffeur

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:12

Ein netter Mitarbeiter mit dunklen Seiten