Literatur

Weltenwertewende Teil 11

Von: Dr. Ingeborg Wressnig | 19. Mai 2020, 13:32

"Die Weltenwertewende." Ein Corona Tagebuch.

"Vom Lachen zum Weinen und wieder zurück."

"Wenn die Sucht nach dem „Paradies“ krank macht, kann das Bessere schnell zum Feind des Guten werden".

15. Mai

Endlich geht´s wieder zum „Wirt´n“.
1-Meter Abstand oder Plexiglaswand dazwischen.
Alle meine Sinne bereiten sich schon auf das „Biererlebnis“ am späten Nachmittag vor.

Noch ist es 10 Uhr am Vormittag.

Mein Mann nervt mich schon einige Zeit, dass ich ihm doch den Artikel vom 12. Mai aus der: „Graz Umgebung – Zeitung“ vom Neubeginn des „Gasthauses Kreuzwirt“, am Ende der Hochsteingasse, heraussuchen soll.
Unser „Graz -Umgebung Beiblatt“ vom 12. Mai ist bereits gestern im Müllcontainer gelandet.

Nachdem meine Aufzeichnungen mit dem Passwort für „die Kleine Zeitung“ im Auto geblieben sind und dieses beim Mechaniker zum Radwechsel, ist es für mich „Old Lady“ eine Herausforderung, die an die Grenzen meiner geistigen, seelischen und körperlichen Möglichkeiten stößt.
Der Leitsatz der Bundesregierung „Schau auf dich, schau auf mich, so schützen wir uns“. huscht durch mein Hirn.
Was habe ich bis jetzt gelernt aus der Krise.
Welche Wertewende noch nicht vollzogen.

Persönlich betrachtet: geht es bei uns im Moment um Menschenleben.
Welche Datenlage liegt vor?
Wir stehen unter Hochspannung.
Die Anweisung zur Handhabe der Sauerstoffmasken im Flugzeug blitzen in meinem Gedächtnis auf.
„Ziehen sie sich zuerst die Maske über ihre Nase und Mund und dann helfen sie ihrem Nachbarn oder Kindern“.

Mein Mann lässt nicht locker.

Gewinn und Preis: Gewinn: Wutentladung
Preis Verletzung
Handelt man nicht, wird man hinterher gekreuzigt.

National gesehen, lebe ich in Österreich, gehöre im Moment zur „Risikogruppe“ und stehe mir und meinem Leben gegenüber am nächsten.
Ich vertraue idem Staat und meinem Mann, dass sie das Beste für mich tun möchten, damit ich gesund durch die Krise komme.

Wo Schatten ist, muss auch Licht sein.

Ich suche meine kleine Terrasse im 1. Stock auf suche nach einer Lösung.

Ich lese das Interview mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Hat Europa bei Corona versagt?

Es geht um Menschenleben. Es ist ein sich vortasten.
Es geht um Polarisierung: Die einen fühlen sich zu wenig geschützt die anderen kann die Öffnung nicht weit genug gehen. Es geht um Verschwörungstheorien.
Dem kann man nur mit größter Ehrlichkeit und Transparenz entgegentreten. Wir müssen es aushalten alle Stimmen zu hören.

EUROPA sind die Mitgliedsstaaten.
Sie haben sich wieder einmal nicht zusammengesetzt, sondern haben sich zunächst selber geschützt. Jeder Mensch, jeder Staat, jede Nation ist sich selbst zuerst am Nächsten.
Die Entscheidungsmechanismen in großen Systemen wie die EU sind in Krisenzeiten noch nicht schlagkräftig genug. Dazu bräuchte es ein mehr an gegenseitigem Vertrauen und das Zugeständnis von Entscheidungshoheit an die europäische Ebene.
Die Mitgliedstaaten brauchen gemeinsame Sicherheitsstandards auf der Basis gegenseitiger Informationspflicht. Sie müssen sich auf Grenzwerte einigen, auf denen gegebenenfalls Reisefreiheiten wieder eingeschränkt werden.

Von Anfang an loyal sein, Kompromisse mittragen, aber frühzeitig erkennen, wann man diese Loyalität verlassen muss und der Regionalisierung den Vorrang geben muss. Die regionalen staatlichen Leitlinien müssen definiert werden. Das wurde nicht getan, das wäre genau das was die EU im Prinzip fordert.

Ich kehre zu mir zurück und Ich rufe meine Tochter an.
Jeder Unternehmer, jeder Mensch als Unternehmer /in seines „eigenen Lebens“, freut sich gestalten zu können, Verantwortung zu übernehmen, Innovativ zu sein, mutig in die neuen Zeiten, zu schreiten. So auch ich.
Ich experimentiere auf meinem Computer, vertraue meiner Kreativität und siehe da, der Artikel erscheint.

Weltenwertewende:
Europa heißt nicht, dass alles von Brüssel aus gestaltet wird. Sondern dass man Grundzüge festlegt und auf nationaler, regionaler, und lokaler Ebene die Entscheidungen dann so trifft, wie sie den Gegebenheiten entsprechen. Das ist kein Widerspruch. Das Ganze nennt sich SUBSIDIARITÄT .

SUBSIDIARITÄT :
S Sicherheit
U Den Umständen entsprechend handeln
B Befürworten von Transparenz und Ehrlichkeit
S Suchen nach Lösungen
I Ich schau auf mich
D Du schaust auf dich
I immer gemeinsam Kompromisse finden
A am Höhepunkt nicht Hilflos werden, sondern Hilfe holen
R Ruhe finden
I Eine Insel suchen
T die Terrasse als Zufluchtsort aufsuchen
Ä Sich ändern
T Weder Tod noch Totalitäre Staaten dürfen jetzt eine Lösung sein.

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