Demenz, Digitalisierung

LETHE

Von: Elisabeth Stögmann, MUW; Sten Hanke, FH JOANNEUM | 25. Juni 2021, 11:19

Im Forschungsvorhaben LETHE werden ein datenbasiertes Vorhersagemodell zur Früherkennung des individuellen Demenzrisikos sowie eine Methode der digitalen Intervention zur Vorbeugung einer Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit entwickelt.

Mit der zunehmenden Lebenserwartung der Weltbevölkerung wächst auch die Zahl jener Menschen, die an Demenz erkranken. Während die Grunderkrankung bis heute nicht heilbar ist, lässt sich der Krankheitsverlauf durch frühzeitige, präventive Maßnahmen positiv beeinflussen. Im Rahmen des im Januar 2021 gestarteten Projekts LETHE erarbeiten 15 Partnerorganisationen aus neun Ländern der Europäischen Union ein personalisiertes Vorhersage- und Interventionsmodell, das erste Anzeichen für kognitive Verschlechterung und damit zusammenhängende Risikofaktoren identifizieren soll. Darauf basierend wird Personen mit beginnender kognitiver Beeinträchtigung in einer klinischen Studie mittels „smarter Technologie“ eine Intervention angeboten, die das persönliche Demenzrisiko verringern soll.

Digitale Biomarker für Demenz-Früherkennung
Für das Vorhersage- und Interventionsmodell setzen die Forscherinnen und Forscher auf digitale Innovationen sowie auf die Analyse einer bereits vorhandenen Datenmenge bestehend aus 120.000 Datensätzen die unter anderem im Rahmen der über elf Jahre laufenden Studie FINGER erhoben wurden. Die Ergebnisse von FINGER haben gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, über einen geänderten Lebensstil das Risiko der Entwicklung einer Demenz zu verringern. LETHE will mittels künstlicher Intelligenz das Demenzrisiko so früh wie möglich identifizieren und mittels Technologie gestützter Intervention Risikofaktoren vorbeugen.

Digital gestützte Intervention für Betroffene
Im nächsten Schritt werden die LETHE-Projektpartner in einer klinischen Pilotstudie in vier medizinischen Zentren die entwickelten, auf digitalen Innovationen basierten Interventionen bei Personen in frühen Stadien einer kognitiven Beeinträchtigung testen. Dabei sollen smarte Technologien wie Apps oder Sensoren die Betroffenen zu einer unmittelbaren Änderung ihres Verhaltens auffordern.

Das Projekt ist mit sechs Millionen Euro im Rahmen des EU Programmes Horizon-2020 dotiert.

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https://www.lethe-project.eu/

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