Literatur

In Frieden Sterben

Von: Leah Rank | 25. April 2020, 08:25

Ich möchte mich noch einmal zur aktuellen Situation mit einem Gedicht äußern

In Frieden Sterben – Ein Gedicht von Leah Rank


Das Gesicht voll tiefer Falten,
man zählt nun zu den ganz Uralten.

Ich blick zurück auf mein gesamtes Leben,
liege ganz alleine da.
Möchte mich nimmer mehr erheben.
Spüre, dass ein Ende nah.

Ich hab ein schönes Leben hinter mir
und steh nun vor der Himmelstür.

Doch sie lassen mich nicht gehn,
wie sie da mit ihren Kitteln stehn.

Sie zeigen auf mich,
fuchteln wild.
Sie blicken um sich,
ein Schreckensbild.

Ein jeder hier ganz hektisch rennt
und keiner, der mich beim Namen kennt.

Alle sind vermummt,
meine Stimme längst verstummt.

Ich bin mutterseelenallein.
Möcht einfach nur hier fort.
Doch sie lassen mich nicht sein
und schaffen allerlei Gerät vor Ort.

Zu einem Ort, an dem es längst zu spät.
Hier ist keiner, der um mich weinen tät.

Wozu die Mühen und die Last?
Ich war gerne auf dieser Erde Gast.

Doch mein Besuch ist nun vorüber.
Möcht in Frieden ruhn.
Ich komme nicht mehr wieder
und es gibt nichts, was ihr könnt dagegen tun.

Hört auf, mich so zu quälen
und lasst mich diesen Weg jetzt wählen.

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