Literatur, Gesellschaft
Luftbad
Von: Ella Felber | 1. Mai 2020, 19:03
an einem Morgen
Sehnsucht in der Luft
Sonnenstrahlen im Gesicht
das Geräusch von Neuanfang
ein bisschen Wehmut auch
der Geruch von Regen
ein Blick nach hinten
knallgrau da oben
rot-weiße Wände zum Luftbad
ein Tropfen
zwei Masken am Boden
müde Blicke, gekrümmte Schultern
mein Lächeln nicht erwidert
rot-weiße Schleifen geschnürt
Vögel, Hunde, ein, zwei Autos
manche tanzen, manche laufen
alte Hunde, frische auch
heut mal wieder Flieder fladern
eine Stimme von hinten
der hält eh nicht so lang
noch eine
wenn das alle tun würden
und meine
ich bin nicht alle
hab trotzdem nur gerochen
ein weißes Bett
flauschig und gesprenkelt
so viele Wünsche zum Pusten
aufgefädelte Raben auf Kabeln
oder sind es Krähen
ein rosa-rotes Bett
mehr Tropfen
mehr Blüten
mehr Schleifen
ein Schritt von mir
zwei mal Klacken, zwei Schritte
vom Stockmensch
mehr Stimmen
Aufregung zu nahe
ein buntes Bett
bemalte Steine
bitte liegen lassen
die Ampel rot, die Straße leer, die Bäume weiß
ein Kitzeln in der Nase
ein Tropfen auf der Lippe
weniger Stimmen
weniger Schleifen
ein weiß-rotes Papierl am Boden
doch so wie sonst
zuhause steht die Luft
Flieder im Nachbargarten
ich glaub, es waren Rabenkrähen
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