Besatzungsmächte , Frauen, Mütter, Kinder
Die Suche nach meinem russischen Vater
Von: Eleonore Dupuis | 19. Mai 2025, 14:54
St. Pölten war damals russisch, eigentlich sowjetisch, besetzt. Ich habe nur gute Erinnerungen daran. Unter unserer Wohnung waren fünf russische Offiziere einquartiert. Sie haben meiner Schwester und mir immer Süßigkeiten und kleine Geschenke gebracht. Dazu muss ich sagen, dass ich nicht gewusst habe, dass ich die Tochter eines russischen Soldaten bin. Erst als die Besatzung im Oktober 1955 abgezogen ist, hat mir meine Mutter gesagt: "Dein Vater ist ein Russe“. Weil ich so gute Erinnerungen gehabt habe, war ich froh und stolz, ein Russenkind zu sein. Ich bin nie diskriminiert worden. Nur leider Gottes, es ist so wenig bekannt, dass ich mit 79 Jahren noch immer die Spur meines Vaters suche.
Ich fahre auch immer wieder nach Russland. Meine Freunde dort helfen mir dabei. Ich hätte schon so viele mögliche Väter gehabt, aber die waren es dann doch nicht.
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