Frauen, Mütter, Kinder

Kälte, Hunger und Angst vor Partisanen

Von: Frau Six | 27. Juni 2025, 15:15

Ich bin auf Strohsäcken gelegen und in unserem Zimmer war es so kalt, dass die Schneerosen innen bei den Fenstern waren. Wir sind schlafen gegangen mit Nachthemd, Weste drüber, Haube, so sind wir schlafen gegangen.
Dann haben wir, wenn wir vor der Schule heimgekommen sind, müssen mit einem Leiterwagerl mit meiner Mutter in den Wald fahren und haben Prügerl gesammelt, damit wir etwas zu heizen gehabt haben im Winter, so kleine Zweigerl, die im Wald gelegen sind. Es war hart.
Dann kann ich mir erinnern, da bin ich noch in den Kindergarten gegangen, und wenn Fliegeralarm war – meine Mutter hat in der Fabrik gearbeitet – die hat uns schnell geholt, dann sind wir bei dem Gassl gelaufen und jedes Mal, wenn ein Flieger drüber gegangen ist, haben wir uns müssen am Boden flach hinlegen. Also, es war wirklich furchtbar.
Das war halt die Angst, eine furchtbare Angst.
Da haben wir im Personalhaus einen Keller gehabt, da sind wir reingegangen. Da sind wir geblieben, bis Entwarnung war. Meine Schwester war schon älter und die hat sich so viel vor den Partisanen gefürchtet und die sind immer gekommen. Die Jungen, die in unserem Haus waren, die haben sich in die Äpfelsteigen gelegt, die waren wie Stellagen, da haben wir die Äpfel und Kartoffeln drauf liegen gehabt. Und die haben wir weggeräumt und sie haben sich reingelegt und mit den Äpfeln und Kartoffeln haben wir sie zugedeckt, dass die Partisanen sie nicht gefunden haben. Ja, es war eine furchtbare Zeit. Ich sag eh oft, ich könnt ein Buch schreiben.

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