Demenz, Bildung

Die demenzfreundliche Bibliothek Wiener Neustadt

Von: Verena C. Tatzer, Katharina Heimerl | 23. Juli 2021, 22:41

Die Bibliothek von Innen, zwei Ohrensessel und ein Bücherregal

Das Projekt fördert die Gesundheitskompetenz und die soziale Partizipation von Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen. Es ist ein partizipatives Gesundheitsforschungsprojekt in dem Menschen mit kognitiver Einschränkung mitbestimmen.

Wer reicht ein?
Die Arbeitsgemeinschaft Demenzfreundliche Bibliothek ist ein Zusammenschluss von partizipativen Gesundheitsforscherinnen der Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN) und der Universität Wien

An wen richtet sich die Initiative?
Das Projekt bringt eine Vielzahl an Akteur:innen miteinander in Austausch: Auf der Betroffenenebene beteiligen sich Menschen mit Demenz und Angehörige, unterstützt durch die Selbsthilfegruppe Alzheimer Austria. Auf der kommunalen Ebene sind dies die Mitarbeiter:innen und Leitungspersonen aus den öffentlichen Bibliotheken, dem Stadtmuseum und der Bürgerservicestelle in Wiener Neustadt. Das Projekt und die Aktivitäten werden durch partizipative Forscher:innen der FHWN, der Uni Wien und der TU Dresden geleitet und beraten. Weitere Kooperationspartner sind die Angehörigenservicestelle Demenz der Caritas sowie Tut Gut NÖ. Das Projekt wird vom Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) gefördert

Was möchten Sie bewirken?
Bibliotheken bieten idealerweise einen niederschwelligen Zugang zu Medien und Informationen an. Sie sind aber, ebenso wie Museen, nicht nur Orte der Wissensvermittlung, sondern auch der Begegnung. Sie bieten durch eine Vielzahl von Angeboten die Möglichkeit, persönliche Interessen aller Altersgruppen zu befriedigen, ohne Konsumzwang. Schon lange ist es der „Bibliothek im Zentrum“ und dem „Museum St. Peter an der Sperr“ in Wiener Neustadt ein Anliegen, möglichst viele Menschen, auch solche mit besonderen Bedürfnissen zu erreichen. Die Bürgerservicestelle hat sich der Initiative angeschlossen. Dies nimmt das Projekt zum Ausgangspunkt, um zur Entwicklung von Wiener Neustadt als Demenzfreundliche Stadt beizutragen.

Welche Lösungswege beschreiten Sie?
Das Projekt erhebt interaktiv den Bedarf und die Bedürfnisse der Beteiligten Akteur:innen, sie werden in Workshops miteinander in Austausch gebracht.

Begleitet und dokumentiert durch der Forscher:innen führen Menschen mit Demenz und Angehörige Begehungen der Bibliothek und des Museums durch und vermitteln so ihre Bedürfnisse an die beiden Einrichtungen.

In weiteren Workshops wird Wissen zur Kommunikation, zur Gesundheitskompetenz und zur räumlichen Gestaltung vermittelt.

In der Phase der Praxisprojekte arbeiten die beteiligten Einrichtungen an ihrer räumlichen Gestaltung und entwickeln maßgeschneiderte Angebote gemeinsam mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen.

Webseiten:
https://pflegewissenschaft.univie.ac.at/forschung/detailansicht-projekte/news/eine-bibliothek-fuer-alle-die-demenzfreundliche-bibliothek-wiener-neustadt-dembib/

https://www.fhwn.ac.at/studiengang/ergotherapie

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