Demenz, Digitalisierung

DigIDe

Von: Universität Graz (Abteilung für Inklusive Bildung und Heilpädagogische Psychologie) | 3. Mai 2021, 16:41

Vorgesehene Features des Digitalen Tools zur Früherkennung von Demenz bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung

Die Lebenserwartung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ist in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen und bis zum Jahr 2030 wird jede:r zweite Bewohner:in in stationären Wohneinrichtungen 60 Jahre oder älter sein. Diese Personen zählen zur Risikogruppe für die Entwicklung einer Demenz. Allerdings ist die Diagnose einer Demenz bei Personen mit intellektueller Beeinträchtigung aufgrund der nicht angemessenen Berücksichtigung der Merkmale der bereits bestehenden intellektuellen Beeinträchtigung in den diagnostischen Methoden und Verfahren besonders schwierig. Aus diesem Grund wird eine Demenz bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung meist erst in späteren Stadien erkannt. Für die positive Beeinflussung des Verlaufs einer Demenzerkrankung ist eine frühe Diagnose jedoch wichtig, um entsprechende Maßnahmen in der Hilfe- und Pflegeplanung einzuleiten und präventiv Schwierigkeiten in der emotionalen Verfassung und der sozialen Interaktion zu begegnen.
Aus diesem Grund konzipiert und entwickelt die Universität Graz (Arbeitsbereich Inklusive Bildung und Heilpädagogische Psychologie) gemeinsam mit drei Betreuungseinrichtungen der Behindertenhilfe ein digitales Tool zur frühzeitigen Erkennung einer Demenz bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Ein erster Prototyp soll im Frühjahr 2023 zur Verfügung stehen und bis zum Jahr 2025 kostenlos von allen Betreuungseinrichtungen genutzt werden können.
Das digitale Tool soll von den Betreuungspersonen der Behindertenhilfe schnell und einfach angewandt und genutzt werden. Zusätzlich soll es eine Verlaufsdokumentation und die Verwendung als Informationstool für die wechselseitige Kommunikation ermöglichen. Das Tool stärkt die diagnostischen Möglichkeiten der Betreuungspersonen, erleichtert die Beobachtung, unterstützt die Dokumentation und interne Informationsweitergabe und zeigt Fördermöglichkeiten auf. Damit wird ein Gewinn an Lebensqualität trotz intellektueller Beeinträchtigung und Demenz möglich.

Webseite
https://bildungsforschung.uni-graz.at/de/institut/arbeitsbereiche-und-zentren/integrationspaedagogik-und-heilpaedagogische-psychologie/forschung/digide-digitales-tool-zur-frueherkennung-von-demenz-bei-menschen-mit-intellektueller-behinderung/

Übersicht:
Demenz, Digitalisierung

Übersicht:
Gewonnene Jahre - Projekteinreichung