(M)ILCH

Von: Florian Appelt | 21. Mai 2024, 15:10

Rosanes Bild mit Ketten und Hochglanzoberfläche

Das Wesen eines Werkes kann mit vielen Adjektiven oberflächlich und inhaltlich beschrieben werden. Vorzugweise werden Wörter wie herausfordernd, kritisch, spannend, interessant, aktivistisch, satirisch und viele weitere verwendet, um anspruchsvolle Kunst zu klassifizieren. Positionen die als kommerziell schön oder vielleicht sogar kitschig gelten, können sich auf dem internationalen Kunstmarkt nur in seltenen Fällen behaupten. Werke die in jenes Schema sortiert werden, sind in der Kunstkritik oftmals als intellektuell wenig herausfordernd, naiv und oberflächlich gebrandmarkt. Dabei ist es auch möglich, dass eine Arbeit die auf den ersten Blick, leicht verständlich, optimistisch, visuell ansprechend oder eine plakative Botschaft sendet, auf einer Metaebene ihrer Zeit kommuniziert. Im 21. Jahrhundert ist die Menschheit mit vielen Herausforderungen wie Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen oder Kriegen konfrontiert, die unter anderem durch ein patriarchales Weltbild weiter an die Spitze getrieben werden. Das einfach Schöne, oder Kitschige wird hingegen in der Kunstgeschichte fälschlicherweise einer rein femininen Kultur zugeschrieben, einer sensiblen, rücksichtvollen einem verletzlichen Menschen, der nicht stark genug ist, um in der realen Welt mit den täglichen Herausforderungen zurecht zu kommen. Aktuell kann diese Werksgruppe jedoch auch als defensive Gegenposition zu den maskulinen starken Werken die uns seit kindheitstagen als Kunst präsentiert werden, die uns herausfordern, um sich dadurch auch selbst zu erhöhen, verstanden werden. Wenn vermeintlich kitschige Werke neu kontextualisiert werden, ist auf einer inhaltlichen Ebene weit mehr als eine glatte glänzende Oberfläche zu entdecken, die schmeichelt und Anforderungen an sein Gegenüber stellt. Mut zur Menschlichkeit die unweigerlich verletzlich ist egal welches Geschlecht oder Identifizierung, damit Fragen und nicht wissen erlaubt, um eine inklusive Gesellschaft anzustreben.

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