Literatur
oma
Von: thomas schlager-weidinger | 17. April 2020, 17:58
Lyrischer Text aus meinem Quarantäne-Blog, der zum einen die gegenwärtige Pandemie (angesichts von Kriegen etc.) relativiert und zum anderen die Sehnsucht nach Trost (und nicht Vertröstung) thematisiert.
oma
wie gerne
hätte ich dich
jetzt da
in diesen tagen
und deinem
'es ist doch nicht so schlimm'
vertrauensvoll gelauscht
als trost
und nicht vertröstung
da du doch
in zwei weltkriegen
drei brüder
und einen ehemann
verloren hast
in der wirtschaftskrise
zwischen den kriegen
ohne soziale netze
ums tägliche überleben
kämpfen musstest
und alleine als junge mutter
nach dem wahnsinn
und der zerstörung
ohne viel unterstützung
vier kinder
großgezogen hast
wie gerne
hätte ich dich
jetzt da
als expertin
für solche tage
und mich
in deinem
'es wird schon wieder'
zuversichtlich gewiegt
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