Die weiße Garde

Von: Heinz Roitner | 8. Juni 2023, 16:42

Kiew in der turbulenten Zeit zwischen 1. Weltkrieg und Bürgerkrieg

Ich empfehle den Roman ‚Die weiße Garde‘ von Michail Bulgakow.
Nach dem ‚Brotfrieden‘ zwischen der Ukraine und den Mittelmächten im Februar 1918 wird die Zentralukraine von den Deutschen besetzt, die nach einem Jahr einer unabhängigen Ukraine ein nationalkonservatives ‚weißes‘ Regime unter einem ehemals zaristischen Kosakengeneral einsetzen. Nach dem Abzug der Deutschen im November 1918 übernehmen die Truppen von Symon Petljura für knapp zwei Monate die Macht in Kiew, die hauptsächlich aus ukrainischen Bauern bestehen, sehr viele Juden umbringen und schließlich von den Bolschewiken vertrieben werden.
Die Hauptfigur des Romans ist der Arzt Alexej Turbin als ‚Alter Ego‘ des Arztes Bulgakow, der mit seinen Verwandten und Bekannten diese Zeit durchlebt. Der Roman vermittelt das Lebensgefühl in Kiew in dieser äußerst unsicheren und turbulenten Zeit. Hilfreich sind die umfangreichen und detaillierten Anmerkungen des in Moskau geborenen und in Wien lebenden Übersetzers Alexander Nitzberg (dtv-Verlag 2020).

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