Berlin vor Senatswahl

Autobrände als Wahlkampfthema

In Berlin reißt die Serie der Autobrände nicht ab. Die Menschen sind mittlerweile verunsichert - jetzt hat die Politik die brennenden Autos als Thema entdeckt: in einem Monat wird in der deutschen Hauptstadt ein neuer Senat gewählt.

Abendjournal, 22.08.2011

Schon 80 Autos zerstört

In der Nacht auf Montag wurden wieder fünf Autos angezündet - damit sind allein in den letzten sieben Nächten rund 80 Autos zerstört oder beschädigt worden. Hinter den Anschlägen werden Linksextreme vermutet aber auch mindestens so viele Trittbrettfahrer. Die Menschen in Berlin sind verunsichert - die Politik hat die brennenden Autos als Thema entdeckt - schließlich wird in weniger als einem Monat in der deutschen Hauptstadt ein neuer Senat gewählt.

Wenig Aufmerksamkeit bisher

Seit Jahren werden in Berlin immer wieder Autos angezündet - in letzter Zeit häufiger und was die Polizei wirklich beunruhigt ist, dass es offenbar jetzt viele Nachahmungstäter gibt. Bisher hat die Politik die Problematik der brennenden Autos in Berlin wenig wahrgenommen - man hat sozusagen damit gelebt - manchmal hat es mehr manchmal weniger gebrannt.

Jetzt auch Wahlkampfthema

Aber im Wahlkampf werden gerne heiße Themen aufgegriffen vor allem wenn sie aufregen - und wenn man die Chance wittert den politischen Gegner damit zu schaden. Und diese Chance sieht offenbar Frank Henkel, der Spitzenkandidat der CDU in Berlin - er kritisiert den amtierenden Bürgermeister Klaus Wowereit anlässlich der jüngsten Zunahme der Autobrände scharf. Die Serie sei in den Anfängen verharmlost worden. Klaus Wowereit kontert prompt: mit simplen Antworten würde man die Leute nur für dumm verkaufen.

Die CDU hat ihre Wahlplakate umdrucken lassen. Diese zeigen jetzt verbrannte Autos. Auch die FDP zeigt diese - für Renate Künast, sie ist Kandidatin der Grünen, würden diese Plakate die Situation nur verschärfen. Das Thema sollte besser sachlich diskutiert werden.