Oberndorfer befürchtet keine schlimmen Auswirkungen

Herabstufung: OeBFA beschwichtigt

Die große Befürchtung nach dem Verlust des Triple-A sind steigende Zinsen auf österreichische Staatsanleihen, also teurere Kredite. Schon jetzt zahlt Österreich jährlich acht Milliarden Euro Zinsen. Diese Summe kann schnell steigen, wenn Investoren höhere Zinsen geboten werden müssen. Die Leiterin der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), Martha Oberndorfer, befürchtet keine schlimmen Auswirkungen durch die Herabstufung.

Abendjournal, 16.1.2012

"Österreich wird genau beobachtet"

Rauf oder runter, das ist jetzt die Zins-Frage. Derzeit stehen die Zinsen auf zehnjährige österreichische Staatsanleihen günstig, nämlich bei 3,2 Prozent. Das ist der gleiche Wert wie bei der jüngsten Anleihen-Auktion in der Vorwoche, sagt Oberndorfer.

Derzeit sei keine Änderung im Markt in Sicht. Der Markt beobachte aber sehr genau, welche Schritte in Österreich gemacht werden. Diese Schritte sollten sehr rasch passieren, damit die hohe Wettbewerbsfähigkeit Österreichs erhalten bleibt, forderte Oberndorfer im Ö1 "Abendjournal".

"Zinsentwicklung hängt von Sparmaßnahmen ab"

Die Herabstufung durch die Ratingagentur Standard&Poor's solle man weder dramatisieren noch bagatellisieren. Österreich sei weiterhin bei den Bonitätsstufen sehr hoch angesiedelt.

Wie sich die Zinsen auf österreichische Staatsanleihen in den kommenden Wochen entwickeln werden, hängt laut Oberndorfer von den Sparmaßnahmen der Regierung ab. Aber auch davon, wie schnell Maßnahmen auf EU-Ebene getroffen werden.

Schuldner im "Top-Bonitätsbereich"

Die nächste Auktion österreichischer Staatsanleihen findet in drei Wochen statt. Oberndorfer erwartet, dass sie ähnlich erfolgreich verlaufen wird, weil Österreich weltweit betrachtet zu den Schuldnern im Top-Bonitätsbereich gehöre.

Bei vergangenen Auktionen war die Nachfrage der Investoren groß. Das werde laut Oberndorfer auch in Zukunft so bleiben.