Neue Benutzerrichtlinien

Facebook schwächt Datenschutz weiter

Kurz vor dem geplanten Gang an die Börse hat Facebook seine viel kritisierten Datenschutz-Richtlinien geändert. Die neuen Richtlinien seien laut der Initiative "Europe versus Facebook" zwar transparent, die 900 Millionen Facebook-Nutzer hätten aber noch weniger Rechte an ihren persönlichen Daten.

Mittagsjournal, 15.5.2012

Facebook gibt Daten weiter

Die neuen Richtlinien von Facebook lassen Datenschützer aufschreien. In den Richtlinien gibt die Online-Plattform beispielsweise an, möglicherweise anonymisierte Informationen der Nutzer an Werbepartner weiterzugeben, oder Daten von Werbepartnern, Kunden und anderen Dritten zu benutzen. Der Zweck: die Online-Aktivitäten der Facebook-Nutzer besser zu verstehen oder um Werbung auf Facebook zielgerichteter einzusetzen. Max Schrems, Initiator von "Europe vs. Facebook", kritisiert die schwammigen Formulierungen der neuen Richtlinie.

Facebook speichert immer mehr Daten

Facebook speichert laut Schrems mittlerweile 84 verschiedene Datenkategorien über jeden Nutzer und jede Nutzerin, jedes Anmelden samt IP-Adresse, Zeit und Zugangsart, Cookies, demographische Daten und Meta-Informationen. Bei Bildern werden beispielsweise der Ort der Aufnahme, Kameradaten und darauf markierte Personen registriert. Auch bereits gelöschte Nachrichten und entfernte Kommentare bleiben gespeichert. Das Team um Max Schrems fordert, dass Daten vollständig gelöscht werden können. Laut neuer Datenschutzpolitik werden die Rechte des Users allerdings immer weniger. Laut Max Schrems gehören zukünftig alle Daten, die die Facebook-Benutzer in ihrem Profil angeben, der Plattform.

Wie Benutzer ihre Daten schützen können

Auf der Webseite our-policy.org haben Max Schrems und sein Team bereits Vorschläge erarbeitet, welche die Datenschutzpolitik von Facebook verbessern sollen. Unter our-policy.org rufen sie Facebook-Nutzer auf, ihren nutzerfreundlichen Datenschutz zu unterstützen. An Facebook richtet die Initiative die Forderung, seine Richtlinien noch einmal zu überarbeiten. Ein Aufruf, der vermutlich im Aktiengeschrei untergehen wird.

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