Metaller-Streik hat wirtschaftliche Folgen

Die Metaller werden nächste Woche streiken, wenn Gewerkschaft und Unternehmer nicht doch noch rasch an den Verhandlungstisch zurückfinden und sich beim umstrittenen Thema flexiblere Arbeitszeiten einigen und danach schaut es im Moment nicht aus. Experten sind sich einig: Durch den Streik entsteht wirtschaftlicher Schaden, Löhne und Gehälter können nicht bezahlt werden, und das betrifft am Ende auch andere Wirtschaftszweige.

Mittagsjournal, 24.10.2013

Wirtschaftsforscher kritisch gegenüber Streik

Wenn in der Maschinen- und Metallwarenindustrie die Arbeit ruht, dann erwirtschaften die Unternehmen weniger Gewinne, sagt Marcus Scheiblecker vom Wirtschaftsforschungsinstitut:
"Das ist ein Verlust an Wertschöpfung von ungefähr fünf Millionen Euro pro Tag." Wenn der Streik länger als eine Woche dauert, dann wird es gefährlich, weil die Unternehmen Kunden verärgern, wenn sie nicht liefern können. Wochenlange Streiks könnten auch Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft haben, weil ja im schlimmsten Fall auch Lieferanten in anderen Branchen sowie Löhne und Gehälter nicht bezahlt werden können und Investitionen nicht getätigt werden, sagt Wirtschaftsforscher Ulrich Schuh vom Institut Eco Austria: "Für die Volkswirtschaft würde hier ein Schaden von etwa 42 Millionen an Wertschöpfung pro Streiktag auftreten." Das sei aber eine Obergrenze dessen, was zu befürchten ist, so Schuh. Ein Problem, dass man nicht in Zahlen ausdrücken kann sei auch, dass der Wirtschaftsstandort Österreich durch einen Streik an internationalem Ansehen verlieren würde.

Ein Streik sei grundsätzlich wenig sinnvoll, weil er sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer ein Verlustgeschäft sei, sagt Ulrich Schuh.