Metaller-Lohnrunde unterbrochen

Die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten der Maschinen- und Metallwarenindustrie ist gestern Abend nach neun Stunden Verhandlungsdauer ohne Ergebnis abgebrochen worden. Gewerkschaft und Arbeitgeber haben unterschiedliche Lohnvorstellungen, und auch beim Thema Arbeitszeit liegen die Positionen weit auseinander. Die Gewerkschaften halten nun Betriebsversammlungen ab.

Stahlproduktion

(c) Techt, APA

Morgenjournal, 16.10.2013

Gewerkschaft empört

Eine Lohnerhöhung von 3,4 Prozent fordern die Gewerkschaften, Metallergewerkschaft Pro Ge und Gewerkschaft der Privatangestellten - zwei Prozent Erhöhung bietet die Maschinen- und Metallwarenindustrie, Mindestlöhne und Zulagen sollen gar nicht erhöht werden. Pro Ge-Chefverhandler Rainer Wimmer ist empört, das sei eine Verhöhnung der Arbeitnehmer mit einem Reallohnverlust. Man rechne mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent.

Arbeitgeber: Aufträge rückläufig

Arbeitgeber-Verhandler Veit Schmid-Schmidsfelden bezeichnet das Angebot hingegen als fair - immerhin sei die Wirtschaftslage schlecht, und das Argument mit dem Reallohnverlust stimme nicht, weil die Teuerungsrate rückläufig sei. Er verweist auf einen Rückgang der Auftragslage von fünf Prozent.

Betriebsversammlungen starten

Zweiter Streitpunkt bleibt das Thema Arbeitszeitflexibilisierung, die Industrie will unter anderem Zeitkonten für Überstunden einführen. Für die Gewerkschaften ein Anschlag auf die Überstundenzuschläge.

Ab heute werden in ganz Österreich Betriebsversammlungen abgehalten, nächsten Dienstag gehen dann die Verhandlungen mit der Maschinen- und Metallwarenindustrie weiter. Ab heute steigen auch die fünf weiteren Metaller-Fachverbände in die Verhandlungen ein, die Erfahrungen des Vorjahres zeigen aber, dass die Maschinen- und Metallwarenindustrie der größte Brocken in den Verhandlungen ist. In dieser Sparte arbeiten hundertzwanzigtausend Menschen, in den fünf anderen zusammen etwa sechzigtausend.

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