Sparkurs bei Bildung - wen trifft's?

Alle Ministerien müssen sparen, damit Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) nach Ostern im Parlament das Budget vorlegen kann. Nicht verschont bleibt auch die Bildungspolitik, wie Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) heute im Morgenjournal bestätigt hat. Sie muss in ihrem Ressort heuer 57 Millionen Euro einsparen, im kommenden Jahr 60 - mit konkreten Folgen für Schüler und Schulen.

Schulkind schreibt in ein Heft

(c) Burgi, DPA

Mittagsjournal, 11.4.2014

NMS: Weniger Zweitlehrer

Jedenfalls betroffen sind die neuen Mittelschulen, die NMS. Hier sind in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch im Moment noch 12 Stunden doppelt besetzt, da sind also zwei Lehrer in der Klasse, künftig wird das nur mehr in 10 Stunden der Fall sein. In welchen Fächern genau gekürzt wird, so das Ministerium, bleibt den Schulen überlassen.

Keine Klassenteilungen mehr

Und was auch sehr viele Schülerinnen und Schüler betreffen wird, sind Einschnitte bei den Klassenteilungen. In der 9. Schulstufe wird es auch in den Hauptfächern, also in Deutsch, Mathe und den Fremdsprachen keine Teilungen der Klasse geben, bisher war das ab 30 Schülern der Fall, künftig eben nicht mehr. Betroffen davon sind die Realgymnasien und die berufsbildenden höheren Schulen also etwa HAK oder HTL.

Apropos HTL hier gibt es zusätzlich höhere Teilungszahlen für alle Schulstufen und zwar in Werkstätten und Labors, statt 8 Kindern wird es hier künftig 10 geben.

Höhere Teilungszahlen gibt es auch im Fach Informatik, betroffen davon sind alle Gymnasien, HAKS oder HTLs in allen Schulstufen, da sind die Klassen bisher ab 13 Schülern geteilt worden, künftig erst ab 25 und bei Zeichnen an den Gymnasien wird künftig gar nicht mehr geteilt, spätere Klassenteilungen in den Nebenfächern gibt es auch in Schulen für Kindergarten- und Sozialpädagogik.

Weniger Überstunden für Lehrer

Weniger doppelt besetzte Stunden in den Neuen Mittelschulen und weniger Klassenteilungen also, das bedeutet für die Lehrerinnen und Lehrer weniger Überstunden und damit weniger Geld, für das Ministerium unmittelbare Einsparungen - immerhin sind ja 90 Prozent seines Budgets Personalkosten.

Sparen auch in Verwaltung

Einsparungen sonst soll es in der Verwaltungen geben, auch hier etwa weniger Überstunden, weniger Inserate - der größte Brocken hier dürften aber Kürzungen bei Förderungen sein. Wer davon betroffen ist, etwa Bildungsvereine, das ist noch nicht klar, da wird im Ministerium erst gerechnet.