Gewerkschaft befürchtet Sparkurs bei Schulen
Die Lehrergewerkschaft schlägt Alarm. Sie befürchtet, dass auch das Unterrichtsministerium drastisch einsparen muss. Die Folgen, so die Gewerkschaft: Mehr Kinder pro Klasse, keine geteilten Gruppen mehr in den Hauptfächern. Dazu gebe es ganz konkrete Pläne im Unterrichtsministerium.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.4.2014
Briefliche Warnung
Von "unglaublichen Nachrichten aus dem Unterrichtsministerium" schreibt die Gewerkschaft in einem Brief, den sie an den Schulen aushängt. Gezeichnet ist der Brief von Jürgen Rainer von der ÖVP-nahen Fraktion Christlicher Gewerkschafter, er ist Vorsitzender der Gewerkschaft der Lehrer an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen.
In dem Brief warnt er eindringlich vor größeren Klassen an den Schulen. Aufgrund der geplanten Einsparungen könnte die Teilung der Klassen in den Hauptfächern in der neunten Schulstufe gestrichen werden. Künftig würden also Klassen ab 31 Schülern in den Hauptgegenständen Deutsch, Mathematik und Englisch nicht mehr in zwei Gruppen geteilt. Auch die Teilungszahlen in den praktischen Gegenständen, zum Beispiel "Werken", könnten nach oben gesetzt werden. Und neue Klassen würden erst ab 25 Schülern eingerichtet werden, kleinere Klassen gäbe es dann also nicht.
"Unabsehbare Konsequenzen"
Laut Gewerkschaft ist das alles schon fix. Jürgen Rainer warnt in dem Brief vor verheerenden Auswirkungen für die Beschäftigungssituation der Lehrer, da bei größeren Klassen weniger Lehrer gebraucht würden, und vor unabsehbaren pädagogischen Konsequenzen.
So wie alle Ministerien muss auch das Unterrichtsministerium in den kommenden zwei Jahren einsparen. Bisher war für heuer von 68 Millionen Euro die Rede, nächstes Jahr von 60 Millionen. Doch alleine die Personalkosten, also die Lehrergehälter, machen 92 Prozent der Ausgaben aus. Außerdem gibt es bereits Zusagen. Bis 2018 sollen 400 Millionen Euro in den Ausbau der Ganztagsschulen fließen, 350 Millionen Euro in den Ausbau der Kinderbetreuung. Bleibt die Frage, ob die Einsparungen nun also die Schulen direkt treffen.