Heinisch-Hosek bestätigt Schul-Sparpläne
Die Sparvorgaben des Finanzministers für die einzelnen Ministerien betreffen auch das Bildungsressort. Das hat Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) im Ö1-Morgenjournal bestätigt. Sie beziffert die Sparvorgabe mit 57 Millionen Euro, die sie vor allem bei der Verwaltung, Lehrerüberstunden, aber auch durch größere Klassen und Arbeitsgruppen hereinbringen will. Befürchtungen der Gewerkschaft bestätigt sie damit nur zum Teil.
8. April 2017, 21:58
(c) Roland Schlager, APA
Morgenjournal, 11.4.2014
Bildungsministerin Gabriele Heinisch Hosek im Gespräch mit Christian Williwald
Verwaltung und Überstunden
Heinisch-Hosek beziffert den Sparbedarf ihres Ministeriums mit 57 Millionen Euro. Sie habe mit dem Finanzminister noch einige Millionen runterverhandeln können. Einen großen Teil der Einsparungen solle die Verwaltung erbringen, der Rest auf verschiedene Schularten verteilt werden. Die Ministerin beruhigt zugleich: "Keine Angst, es wird keine Schule geschlossen werden, die Kinder werden ihre Lehrerinnen und Lehrer nach wie vor haben. Wir drehen nur ein bisschen an Teilungszahlen, und in der Neuen Mittelschule wird sich auch ein bisschen etwas ändern."
Sparen bei der Verwaltung bedeute konkret weniger Förderungen, weniger Ausgaben bei Inseraten, weniger Überstunden. Bei den Lehrergehältern will Heinisch-Hosek "bei den Überstunden ein bisschen schrauben". Das sei aber auch eine Erleichterung für die Lehrerschaft selbst.
Größere Klassen
Als Beispiel für geänderte Teilungszahlen nennt Heinisch-Hosek, dass etwa in Werkstätten und Labors zehn statt acht Schülerinnen und Schüler sind. Sie bestätigt aber, dass es in der neunten Schulstufe wieder größere Klassen geben wird. In den Schulstufen darunter bleibe es bei 25 Schülern pro Klasse - plus 20 Prozent. Es werde aber auch Klassen mit weniger als 25 Kindern geben.
Die Ministerin lädt die Gewerkschaft ein, sich gemeinsam anzuschauen, wie man diese Sparvorgaben umsetzen kann. Was das bereits zugesagte Unterstützungspersonal betrifft, will Heinisch-Hosek, wie sie sagt "neue Wege beschreiten" und "neue Verbündete suchen". Es gebe in Österreich Beispiele, wie man mit gleichem Personal die Kinder gut betreuen und begleiten kann. In dem Ausmaß, wie es sich die Gewerkschaft erwartet, werde es aber in den nächsten zwei, drei Jahren sicher kein Unterstützungspersonal geben. Das heiße aber nicht, dass es gar keines gibt.
Schulschließungen "Ländersache"
Über die Zukunft kleiner Schulen will Heinisch-Hosek mit den Landesschulräten diskutieren. "Die wissen am besten, was sie sich leisten können. Die Mittelzuteilung von meiner Seite ist begrenzt." Die Entscheidung, ob Schulen geschlossen werden müssen, liege bei den Landeshauptleuten, sie müssten mit dem Geld auskommen.
Auch die Neue Mittelschule werde einen Beitrag leisten müssen, kündigt Heinisch-Hosek an, nämlich beim "Team-Teaching": "Statt zwölf Stunden, die doppelt besetzt sind, werden es nur mehr zehn sein." Das sei sehr gut vertretbar, so die Ministerin.