Neue SJ-Chefin: Koalition mit ÖVP beenden

Die Sozialistische Jugend, eine der beiden Jugendorganisationen der SPÖ, hat seit dem Wochenende eine neue Vorsitzende: die 21-jährige Soziologiestudentin Julia Herr. Und Herr fährt einen bemerkenswerten Kurs: Sie verlangt gemeinsam mit vielen anderen Jusos das sofortige Ende der Regierungskoalition der SPÖ mit der ÖVP.

Mittagsjournal, 5.5.2014

SJ-Vorsitzende Julia Herr im Gespräch mit Wolfgang Werth

"So kann man nicht weitermachen"

Die SJ-Vorsitzende begründet ihre Forderung nach einem Austritt der SPÖ aus der Koalition mit der ÖVP damit, dass es die SPÖ in dieser Koalition nicht schaffe, glaubwürdig zu sein. Außerdem schaffe man es nicht, die Wahlkampfforderungen in dieser Koalition umzusetzen, "so kann man nicht weitermachen". In der Hypo-Misere dürften nicht die Steuerzahler draufzahlen, "weil sich reiche Spekulantinnen verschätzt haben", daher sollte die Hypo-Alpe-Adria in die Insolvenz geschickt werden. Nun wolle die SJ die SPÖ-Basis "wachrütteln" und " an ihren Ursprung erinnern".

Bei einem SPÖ-Parteirat vor einigen Wochen hatte Julia Herr mit Vehemenz den Eintritt des SPÖ-Spitzenkandidaten Eugen Freund in die Partei gefordert hat. So vehement, dass sie von der Sitzungsleiterin Gabriele Heinisch-Hosek des Podiums verwiesen wurde. Inhaltlich bleibe sie dabei, stellt Herr nun fest, persönliche Probleme habe man aus dem Weg geräumt. Grundsätzlich fordert die SJ-Vorsitzende aber, dass man in der SPÖ besser mit Kritk umgehen und interne Diskussion zulassen solle.