Religion aktuell

1. Schweizer Bischöfe: Fonds für verjährte Fälle von Opfern sexueller Übergriffe
2. Nationalistischer Konflikt im Patriarchat von Jerusalem

1. Schweizer Bischöfe: Fonds für verjährte Fälle von Opfern sexueller Übergriffe

Die katholischen Bischöfe der Schweiz haben gestern einen Fonds für die Opfer von - nach staatlichem und kirchlichem Recht bereits verjährten - sexuellen Übergriffen durch Priester und Ordensleute angekündigt. Er ist derzeit mit 500.000 Franken dotiert. Der Lausanner Bischof Charles Morerod sprach wörtlich von "Nulltoleranz" und "Totaltransparenz" bei diesem Thema und bedankte sich bei der Öffentlichkeit dafür, dass sie den Druck auf die Kirche aufrechterhalten habe. Es müsse weitere Aufmerksamkeit für dieses Thema geben, so der Bischof.


2. Nationalistischer Konflikt im Patriarchat von Jerusalem

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., hat hochrangige Anführer der nationalistisch-palästinensischen Klerikerfraktion seiner Kirche sanktioniert, darunter den Erzbischof von Sebastia und den Abt des Klosters Mar Saba bei Bethlehem.
Grund ist ein Konflikt zwischen dem die Kooperation mit Israel befürwortenden Patriarchen und den beiden prononciert antiisraelischen Kirchenführern. Allerdings schwelt auch ein jahrhundertealter Nationalitätenkonflikt im Hintergrund: Der Patriarchenthron wird seit dem 16. Jahrhundert von einem Griechen eingenommen; der Großteil des Klerus besteht jedoch aus Arabern.
Dem Erzbischof von Sebastia wird zudem eine Nähe zu radikalen palästinensischen Kreisen, auch zur Hamas, nachgesagt.


Moderation: Martin Gross

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