Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Kriminalfälle der Wissenschaft (11)
"Ich habe abgeschworen." Der Fall Galilei
Gestaltung: Armin Stadler

22. Juni 1633, Rom. In der Kirche Santa Maria sopra Minerva kniet der fast 70-jährige Galileo Galilei vor zehn Kardinälen nieder und nimmt den Urteilspruch des Inquisitionsgerichts entgegen: eine unbefristete Haftstrafe (in einen lebenslänglichen Hausarrest umgewandelt), ein Publikationsverbot für sein Buch "Dialog über die zwei hauptsächlichsten Weltsysteme" und sieben Bußpsalmen pro Woche für die nächsten drei Jahre. Danach verliest Galilei einen für ihn vorbereiteten Widerruf und schwört dem kopernikanischen Weltbild ab. Damit steht die Erde wieder still und ist noch immer Zentrum der Welt, so wie es die Heilige Schrift verlangt.

Doch die Rollen von Gut und Böse sind weniger klar verteilt, als es die Legenden erzählen, die sich hartnäckig um diesen berühmtesten Kriminalfall der Wissenschaftsgeschichte ranken. Galilei, der Begründer der empirischen Astronomie und experimentellen Physik, war kein Märtyrer der Wissenschaft und hatte zudem einen guten Draht zur Kirche.

Eine historische Rekonstruktion des Prozesses, 450 Jahre nach der Geburt jenes Wissenschaftsrevolutionärs, der die Worte "Und sie bewegt sich doch" niemals gesagt haben soll.

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  • Armin Stadler