Hilfe für Kreative

Die Erfinder-Berater

Rund 3.500 Erfindungen werden jährlich in Österreich zum Patent angemeldet, zwei Drittel davon mit Erfolg. Das liegt nicht zuletzt am Know-how, wie man Ideen geheim hält, prüfen lässt und verwertet. Hobby- oder Zufallserfinder sind damit meist überfordert.

Jeder Mensch hat hin und wieder Ideen. Manche sind nicht nur gut, sondern auch neu und wären es wert, sie patentieren zu lassen. Nur, was ist eine gute Idee, auf die die Welt gewartet hat, wie schützt man sie und wie wird sie vermarktet. Alles Fragen, die die meisten Erfinder überfordern.

Erfinder-Verband

Um derzeit 70 Euro kann man Mitglied beim österreichischen Erfinder-Verband werden und hat damit Anspruch auf Unterstützung bei patentrechtlichen Fragen, der Recherche, ob es Ideen bereits gibt, beim Bau eines Prototyps und beim Knüpfen von Kontakten zwischen Erfindern und interessierten Abnehmern. Nicht selten kommt es vor, dass man für eine Idee zwar ein Patent erhält, dass man sie aber trotzdem nicht vermarkten kann.

Erfinder-Berater

Die Vermarktung von neuen Ideen ist auch die Spezialität der Erfinderberater Gerhard Muthenthaler und Marijan Jordan. Die Idee, Erfinderberater zu werden, ist vor zwölf Jahren im Freundeskreis entstanden. Vor zehn Jahren hatten sich die beiden heute 35-Jährigen in Berlin als Erfinder-Berater nieder gelassen. Via Internet stehen sie aber auch österreichischen Erfindern mit ihren guten Kontakten zu Medien und Wirtschaft zur Verfügung.

Kosten

Die Kunden der Erfinder-Berater profitieren nicht nur von deren Insiderwissen, sie können bei ihnen auch Ideen mit einem kostenlosen "Innovations-check" auf der Website der beiden prüfen lassen, ob sie Potenzial haben. Wenn ja, kommt es zu einem ersten, ebenfalls kostenlosen Gespräch zwischen Erfinder und Berater.

Erst wenn es zu einer Kooperation kommt, werden die Erfinder-Berater pauschal bezahlt oder mit maximal 25 Prozent an der Erfindung beteiligt. Extraleistungen, etwa für den Bau von Prototypen oder das Schreiben der Patentschrift, werden gesondert verrechnet. Das können 1.000 Euro oder auch 3.000 Euro sein - ganz nach Leistungsumfang.

Universität

Laut Patentamt sind Ideen selbst nicht patentfähig. Ein Patent bekommen nur neue Erfindungen, die sich vom vorhandenen Stand der Technik abheben und gewerblich verwendbar sind. Es ist also nur eine Leistung patentfähig, die über das hinausgeht, was allen Fachleuten geläufig ist.

Firmen mit solchen Innovations-Vorhaben können sich auch Universitäten wenden. An der Technischen Universität in Wien etwa werden nicht nur eigene Erfindungen entwickelt und vermarktet. Wenn von Firmen eine wissenschaftlich interessante Aufgabenstellung an die TU herangetragen wird, kommt es zu einem Projekt und die Universität arbeitet gemeinsam mit der Firma, gegen Bezahlung, an der Umsetzung der Innovation.

Beratung

Wo auch immer man das tut, vor dem Weg zum Patentamt ist es klug sich professionell beraten zu lassen. Bei Erfinder-Beratern, beim Austria-Wirtschaftsservice oder bei einem Erfinderverband. Auf keinen Fall sollte man mit Bekannten oder Freunden über die Erfindung reden oder sie gar veröffentlichen. In dem Fall ist sie nämlich nicht mehr neu und kann nicht einmal vom Erfinder selbst zum Patent angemeldet werden.

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