Gartengestaltung - Teil 3

Die konkrete Gartenplanung

Ein gut angelegter und schöner Garten ist das Ergebnis sorgfältiger Planung und ist mit viel Wissen und Arbeit verbunden. Nicht immer wollen oder können Hobbygärtner diese Arbeit selbst leisten. Dann führt der Weg zum Gartenplaner.

Ehe man den Weg zu einem Gartenplaner nimmt, sollte man sich einige Punkte überlegen:

  • Gibt es Referenzgärten der Firma, die man sich anschauen kann?
  • Welche Bedürfnisse soll mein Garten erfüllen? Wer wird ihn benützen?
  • Gibt es ein Haustier, das im Garten einen Platz bekommen soll?
  • Wie viel Zeit und Arbeit kann ich, jetzt und in Zukunft, in die Pflege investieren?
  • Welche besonderen Bedingungen herrschen in meinem Garten, die bei einem ersten Lokalaugenschein vielleicht nicht ersichtlich sind (Wind, Bodenbeschaffenheit, unterirdisch verlaufende Leitungen, Rohre, Kanaldeckel etc.)
  • Habe ich Allergien und muss daher auf bestimmte Pflanzen, zum Beispiel einen Gräsergarten, verzichten?
  • Gibt es Nachbarn, die ich durch Pflanzen belästigen könnte, zum Beispiel durch Laub- und Schatten werfende Bäume oder Ausläufer treibende Pflanzen an der Grundgrenze (Bambus!)?
  • Wie viel Privatsphäre soll mein Garten bieten?
  • Möchte ich fix installierte Beleuchtungen oder ein Bewässerungssystem?
  • Brauche ich einen Ort, um Gartengeräte aufzubewahren?
  • Wie viel Geld kann ich für die Um- oder Neugestaltung ausgeben?!

Haus und Garten aus einem Guss

Ideal wäre es, wenn in die Planung eines Hauses auch der Garten einbezogen würde, sind Gartengestalter und -architekten überzeugt. Doch das passiert nur äußerst selten. Meist ist das Haus schon fertig, wenn die Gestaltung des Gartens angegangen wird.

Wichtig wäre es aber, sich schon beim Hausbau zu überlegen, wo im Garten was stattfinden soll. Wer vormittags einen sonnigen Sitzplatz möchte, sollte diesen im Osten einplanen. Wer abends grillen und Gäste bewirten möchte, sollte die Terrasse so anlegen, dass sie möglichst lange von der Abendsonne beschienen wird usw. Wer eine Dachterrasse in der Stadt begrünen möchte, sollte darauf achten, dass es dort einen Wasseranschluss gibt!

Was geschieht beim Gartenplaner?

Die professionellen Planer bitten ihre Kunden zunächst einmal, eine Wunschliste anzulegen. Dann findet ein erstes Beratungsgespräch statt. Danach zeichnen die Gartenarchitekten eine Skizze und erstellen einen Kostenvoranschlag. Bei einem zweiten Termin werden Details besprochen und eventuelle Änderungen vorgenommen. Dann geht es zur Sache.

Bei größeren Umgestaltungen folgen nun die Erd- und Bauarbeiten. Für die Bepflanzung bereiten die Profigärtner die Pflanzen vor, bringen sie auf die Baustelle und setzten sie nach den Plänen ein. Manche Gärtnereien bieten zudem die Möglichkeiten, genau beschriftete Pflanzen mit Arbeitsblättern zum Selbsteinsetzen zu liefern, oder einen Gärtner zu schicken, der die Arbeiten mit den Kunden gemeinsam durchführt.

Abschied von den bunten Bilderwelten

Was, wenn der eigene Garten trotz Hilfe vom Profi einfach nicht so aussehen will, wie die perfekt gestylten Gärten in den Hochglanzmagazinen?

Gartengestalter und -theoretiker Matthias Kurowski tröstet: "Bei den Aufnahmen wird oft mit dem Spaten hantiert, werden Pflanzen meist nur für das Foto an eine bestimmte Stelle gesetzt!" Und schließlich hängt das Aussehen des Gartens auch damit zusammen, wie viel Zeit und Arbeit jemand investieren kann: "Man hat ja keinen botanischen Garten zu Hause, wo eine Horde von Gärtnern dahinter steht."

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Hör-Tipp
Radiokolleg, Mittwoch, 28. März 2007, 9:30 Uhr