Fortsetzung fehlt

Was wurde aus... ?

Erinnern Sie sich noch an die "Männer des Jahres" vergangener Jahre, an Bud Spencer, Monica Lewinsky und Christiane F.? Oder die in Wien geplante U5? Oder an die Tamagotchis? Was wurde eigentlich aus ihnen? Wir haben die Antworten gesammelt.

Was wurde aus... den "Männern des Jahres"? Bud Spencer? Dem Arbeiter? Monica Lewinsky? Der U5? Den Tamagotchis? Und Christiane F.? Ereignisse, Themen und Personen, die in der Vergangenheit für Aufmerksamkeit und Aufregung gesorgt haben, und die Recherchen, was aus ihnen geworden ist.

... den "Männern des Jahres"?

Seit 1980 kürt das Wirtschaftsmagazin "trend" alljährlich einen "Mann des Jahres". Und seit einiger Zeit gibt es das Gerücht, dass auf diesem Titel ein Fluch lastet: Wer ihn verliehen kriegt, der soll bald in wirtschaftliche Probleme kommen, heißt es. Und in der Tat: Sowohl Ernst Alexander Mayer, Gründer des Halleiner Maschinenbauers Emco und trend-Mann des Jahres 1987, als auch Atomic-Besitzer Alois Rohrmoser, trend-Mann des Jahres 1990, sind beide einige Jahre danach in Konkurs gegangen. Bei VÖEST-General Heribert Apfalter, bei Georg Mautner-Markhof und Niki Lauda ging es nach der Preisverleihung wirtschaftlich relativ schnell, na ja, sagen wir: nicht mehr so gut. Libro-Chef André Rettberg und Baulöwe Alexander Maculan waren aber, allen Vermutungen zum Trotz, nie "Männer des Jahres".

Frauen gab es unter den 27 Ausgezeichneten bisher nur zwei: Heide Schmidt wegen der Gründung des Liberalen Forums und Helene Partik-Pablé - nein, nicht wegen ihrer Leistung als FPÖ-Abgeordneter. Sie war zuvor Untersuchungsrichterin im AKH-Skandal gewesen.

... Bud Spencer?

Der italienische Schauspieler, der eigentlich Carlo Pedersoli heißt, wurde im Double mit Mario Girotti - alias Terence Hill - bekannt. 1994 standen sie im Film "Die Troublemaker" das letzte Mal gemeinsam vor der Kamera. Danach gab es für Bud Spencer noch einige kleine Fernsehrollen, 2003 nahm er dann unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli eine CD mit selbst komponierten Liedern auf. Und es ging noch tiefer: 2005 kandidierte er, im Alter von 75 Jahren, bei den italienischen Regionalwahlen für Silvio Berlusconis Partei "Forza Italia". Gewählt wurde er aber nicht.

... dem Arbeiter?

Eine schwierige Frage. Zur stärksten der Parteien gehört er jedenfalls nicht mehr, von den 3,8 Millionen Erwerbstätigen sind nur mehr 1,1 Millionen Arbeiter. Angestellte und Beamte gibt es doppelt so viele. Verschwunden ist er jedenfalls aus vielen Bezeichnungen. Die Arbeiterkammer ist zur Bundesarbeitskammer mutiert, die Arbeitermusiker wurden zu Amateurmusikern, beim ARBÖ wurde der "Arbeiter" vom "Autofahrer" abgelöst. Das "A" in ASKÖ stand früher für "Arbeiterturner", heute heißt der ASKÖ "Arbeitsgemeinschaft für Sport- und Körperkultur". Die Arbeitersamariter heißen zwar noch so, schreiben aber den "Arbeiter" ganz klein und das "Samariter" ganz groß. Die Fahne hoch halten noch die Arbeitersänger, die Arbeiterfischer und die Arbeiter-Briefmarkensammler.

... Monica Lewinsky?

Mitte der 1990er Jahre arbeitete sie als Praktikantin im Weißen Haus, und das brachte bekanntlich US-Präsident Bill Clinton 1998 stärker in Bedrängnis als seinen Nachfolger George W. Bush die nie gefundenen Massenvernichtungswaffen im Irak. Später vertrieb Monica Lewinsky selbst entworfene Handtaschen über das Internet und brachte 2002 ein Buch über ihre eigene Affäre heraus. Vor wenigen Monaten schloss sie ein postgraduales Studium der Sozialpsychologie an der renommierten "London School of Economics" ab. Das Thema ihrer Master-These war: "Auf der Suche nach dem unparteiischen Geschworenen: Eine Untersuchung des Third-Person-Effect und der Öffentlichkeit vor dem Gerichtsverfahren".

... der U5?

In Wien gibt es fünf U-Bahn-Linien: die U1, U2, U3, U4 und U6. Und die U5? Die war im ursprünglichen Netz als Verbindung von Hernals über das Schottentor nach Stadlau vorgesehen. Zwischen Schottentor und Stadlau wird jetzt zwar gebaut, allerdings als Verlängerung der U2. Eine mögliche Linie U5 wird in weiteren Ausbauplänen diskutiert, dazu müsste die U2 gesplittet werden: Eine Linie würde vom Karlsplatz über die Station Rathaus zum AKH und nach Hernals führen, die zweite Linie vom Schottenring über den 7. und 5. Bezirk zu den Wienerberg-Towers. Die bekämen dann endlich einen U-Bahn-Anschluss. Eine der beiden Linien würde dann weiter U2, die andere U5 heißen. Mögliche Realisierung: nicht vor 2020.

... den Tamagotchis?

Das Jahr der Tamagotchis war 1997: Die aus Japan kommenden Küken wurden allgemein gehegt, gepflegt und gefüttert, denn die virtuellen Haustierchen verlangten in unregelmäßigen Abständen von ihren Besitzern Zuneigung, und wenn sie die nicht bekamen, dann starben sie - konnten aber durch einen Reset-Schalter wieder ins Leben gerufen werden. Doch nach wenigen Monaten war der Hype vorbei, und die Tamagotchis verstaubten in den Schubladen der Kinder- und Jugendzimmer. Wer sein Tamagotchi nicht einfach wegwerfen wollte, konnte es begraben: Im Ort Dunaszekcsö in Südungarn wurde im Jänner 1998 ein eigener Tamagotchi-Friedhof eingerichtet.

... Christiane F.?

Christiane F. war Deutschlands bekannteste Drogenabhängige. Das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" erschien 1978, darin haben zwei Stern-Reporter die Kindheit und Jugend der Christiane F aufgezeichnet. Die beiden Autoren verhalfen ihr dann zu einer Lehre als Buchhändlerin, die sie jedoch knapp vor dem Abschluss abbrach. Heute hat Christiane F. 15 Entzüge hinter sich, ist 45 Jahre alt und hat einen zehn Jahre alten Sohn. Sie lebt in einer Kleinstadt in der Umgebung von Berlin und kassiert weiter Tantiemen aus dem Buch. Interviews gibt sie keine, und am Bahnhof Zoo war sie schon lange nicht mehr.

Hör-Tipp
Diagonal, Samstag, 24. März 2007, 17:05 Uhr

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